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WritersWorkshop E-Zine

Inhaltsverzeichnis

Editorial

Weg vom PC: Warum ein Tablet das optimale Werkzeug zum Überarbeiten von Manuskripten ist

Vier Gründe, warum Sie Ihren Helden zum Ort seines größten Schmerzes zurückschicken sollten

Noisetrade: legitime Werbemöglichkeit für Autoren oder riskantes Vabanque-Spiel?

Scrivener-Tutorial: Wie nutzt man Stichwörter zum Schreiben von Romanen?

Der Wert von eBooks - oder: Realitäts-Check für Autoren

Spannender schreiben mit epischen Vorausdeutungen

Vorbestellungsfunktion für Kindle-eBooks: jetzt endlich auch für Selfpublisher verfügbar!

Gewinner der Buch-Verlosung "Asphalt"

Die SchreibDilettanten

    Folge 126: F&A Special 6

    Folge 127: Marcus’ Top 10 Filme 2013

    Folge 128: Buchtrailer erstellen leicht gemacht

    Folge 129: Soll ich wirklich schreiben, was ich kenne?

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Editorial

Herzlich willkommen zur siebenundfünfzigsten Ausgabe des WritersWorkshop E-Zines. Den Download-Link für die PDF-Version finden Sie unter diesem Artikel. Falls Sie das WritersWorkshop E-Zine gerne auf Ihrem Kindle oder Ihrem ePub-Reader lesen möchten, kann ich Ihnen das "Send to Kindle"-Plugin von Amazon (Chrome / Firefox) oder für ePub-eBooks das Firefox-Addon GrabMyBooks (http://www.grabmybooks.com) empfehlen.

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Weg vom PC: Warum ein Tablet das optimale Werkzeug zum Überarbeiten von Manuskripten ist

Artikel von Richard Norden

Revision am Tablet"Schreiben ist Umschreiben" - das bekannte Zitat von Sol Stein bringt die Sache auf den Punkt. Bei den meisten Texten steckt mindestens doppelt so viel Zeit in der Überarbeitung des Textes wie im Schreiben der Rohfassung, bis man selbst mit der Qualität des Geschriebenen vollauf zufrieden ist.

Grund genug, sich Gedanken darüber zu machen, wie man seine Texte am effektivsten überarbeiten kann.

Ich plädiere generell dafür, Schreiben und Überarbeitung strikt voneiander zu trennen. Schreiben ist - unabhängig davon, ob man nun Romane, Kurzgeschichten oder Blogposts schreibt - eine kreative, "rechtshirnige" Tätigkeit. Das Überarbeiten hingegen ist eine überwiegend logische und damit "linkshirnige" Aufgabe.

Genauso wenig, wie man beim Auto gleichzeitig auf Gas und Bremse tritt, sollte man also beim Schreiben alle paar Wörter oder Sätze innehalten, um das Geschriebene kritisch zu hinterfragen oder gar bereits zu überarbeiten. Das endet meist mit dem "zwei Schritte vor und einen zurück"-Effekt - oder gar "zwei Schritte vor und zwei zurück". Unterm Strich kommt man also nur sehr langsam voran.

Es ist wesentlich effektiver, sich selbst die Gehemigung zu geben, erst einmal eine grottenschlechte Rohfassung zu schreiben. Erst beim Umschreiben, der Revision, wird nach und nach ein richtiger Text daraus, den man auch anderen Menschen mit gutem Gewissen zeigen kann.

Für das eigentliche Schreiben am PC verwende ich gerne das Zenware-Schreibprogramm WriteMonkey. Dafür gibt es zwei Gründe: Zunächst mal hilft mir die ablenkungsfreie, schlichte Oberfläche von WriteMonkey dabei, mich beim Schreiben ausschließlich auf den Text zu konzentrieren - also auf das, was wirklich zählt. Nicht auf Schriftarten, Absatzformate oder sonsigen Spielereien. Der zweite Vorteil ist, dass WriteMonkey im reinen Textformat speichert, das somit auch von jedem beliebigen anderen Schreibprogramm gelesen werden kann.

Warum ein anderes System für die Revision?

Für die Überarbeitung meiner Texte verwende ich allerdings niemals WriteMonkey. Warum das?

In erster Linie geht es darum, dem eigenen Unterbewusstsein das Umschalten zwischen "Schreiben" und "Überarbeitung" so einfach wie möglich zu machen. Wenn ich in WriteMonkey arbeite, bin ich im Schreibmodus. Hier geht es nur um den Output eriner Rohfassung. Der fertige Text wird in der Dropbox gespeichert und steht mir damit über die Cloud auf sowohl auf dem PC als auch am Laptop oder auf dem Android-Tablet zur Weiterbearbeitung zur Verfügung.

Während ich früher die Revision zwar am selben PC, jedoch in einem anderen Schreibprogramm mit anderer Schriftart, anderen Farben und anderem Bildschirmlayout (Signal ans Unterbewusstsein: Überarbeitungsmodus - der innere Lektor darf von der Leine!) durchgeführt hatte, bin ich fürs Überarbeiten mittlerweile völlig vom PC abgekommen. Stattdessen überarbeite ich meine Texte fast ausschließlich auf meinem Android-Tablet.

Bevor Sie mit dem Argument abwinken, dass man an einem solchen Tablet mit seiner Bildschirmtastatur überhaupt nicht vernünftig schreiben kann - darauf kommt es nicht an.

Für die Revision verwende ich ein 10" Android-Tablet, einen Tablet-Ständer und eine separate Bluetooth-Tastatur.

Das 10"-Tablet hat den Vorteil, dass es durch seine recht große Bildschirmdiagonale im Hochformat Platz für eine Seite im DIN-A5-Format bietet. Ein 7"-Tablet ginge zwar auch gerade noch so, aber hier leidet doch die Übersichtlichkeit. 10" ist besser. Für die Revision von Texten muss es natürlich kein teures High-End-Gerät sein - ein Billig-Tablet für knappe 100 Euro (wie z.B. dieses hier) genügt voll und ganz.

Beim Überarbeiten verwende ich das Tablet zunächst wie einen eReader: Ich starte JotterPad (ein praktisches Android-Schreibprogramm mit Dropbox-Zugriff und Unterstützung für Markdown-Formatierungen), öffne meinen zuvor in WriteMonkey geschriebenen Text und lese mir diesen erst noch mal komplett durch, bevor ich mit der eigentlichen Überarbeitung beginne.

Sobald ich mit der Überarbeitung starte, stelle ich das Tablet senkrecht (also im Hochformat, wie auf dem Foto) in meinen Tablet-Ständer und schalte auf die Bluetooth-Tastatur um.

So kann ich einerseits schnell per Touchscreen an jede Stelle des Textes springen und andererseits über die Bluetooth-Tastatur auch größere Änderungen schnell und komfortabel einpflegen.

Fünf Argumente, warum ein Tablet zum Überarbeiten besser als ein Laptop ist

Die Arbeit mit dem Tablet hat gegenüber dem PC oder dem Laptop eine ganze Reihe von Vorteilen:

  1. Das Tablet muss nicht erst hochgefahren werden, sondern ist jederzeit per Knopfdruck einsatzbereit. Ideal, wenn man nur mal zwischendurch ein paar Minuten Zeit hat.

  2. Das Scrollen durch den Text und das Markieren von Stellen ist mit dem Touchscreen schneller und komfortabler als mit der Maus oder gar mit dem Touchpad eines Laptops oder Netbooks.

  3. Das Tablet ist mobil. Wenn ich irgendwo ungestört arbeiten will, nehme ich mir Tablet, Ständer und Tastatur einfach mit.

  4. Das Tablet ist handlich. Wenn ich abends in der Couch noch mit der Überarbeitung eines Textes weiter machen will, habe ich nicht den schweren Laptop auf dem Schoß, sondern nur die kleine Bluetooth-Tastatur. Das Tablet selbst steht vor mir auf dem Couchtisch.

  5. Bei späteren Revisions-Durchgängen, bei denen nicht mehr so viel geändert werden muss, kann ich das Tablet wie ein Buch ganz bequem auf dem Schoß liegen lassen. Muss ich irgendwo eine Kleinigkeit ändern, kann ich die Stelle über den Touchscreen markieren und die Änderung über die Bildschirmtastatur vornehmen. Auch hier bewährt sich wieder die 10"-Diagonale, da bei kleineren Tablets die Bildschirmtatatur im Hochformat einfach zu klein für Menschen mit großen Händen ist.

Natürlich können Sie nicht nur reine Textdateien am Tablet überarbeiten. Wenn Sie am PC lieber in Word schreiben, können Sie Ihre Texte auf Ihrem Android-Tablet beispielsweise mit dem kostenlosen WPS Office bearbeiten.

Probieren Sie es einfach einmal aus. Ich könnte mir vorstellen, dass Sie die Flexibilität eines Tablets zum Überarbeiten Ihrer Manuskripte schnell zu schätzen lernen.


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Vier Gründe, warum Sie Ihren Helden zum Ort seines größten Schmerzes zurückschicken sollten

Artikel von Stephan Waldscheidt

Eine schöne Möglichkeit, im zweiten Akt die Konfliktschraube anzuziehen, zeigt Elizabeth George in ihrem Roman »This Body of Death« (»Wer dem Tode geweiht«, Blanvalet 2010 / eigene Übersetzung aus Hodder Paperpack 2011).

Als er sich einverstanden erklärte, für diese Ermittlung ein Teil von Isabelle Ardery‘s Mordkommission zu werden, war der letzte Ort, an dem Lynley geglaubt hatte, erscheinen zu müssen, das Krankenhaus von St. Thomas –- die Notaufnahme, dieselben Zimmer und Flure, wo er die Entscheidung getroffen hatte, Helen und ihr gemeinsames Kind loszulassen. Aber genau das war, wo der Rettungswagen Yukio Matsumoto hinbrachte, und als Lynley durch die Türen in die gedämpfte Hektik der Notaufnahme trat, war es, als wäre keine Zeit vergangen zwischen diesem Augenblick und den Nachwehen dessen, was mit seiner Frau passiert war.

Ja, Elizabeth George schreibt so lange Sätze und meine Übersetzung holpert. Aber sehen wir uns mal an, worüber sie schreibt: Sie schickt ihren Helden an den Ort, wo er die schlimmsten Stunden seines Lebens verbrachte und wo er die schwierigste Entscheidung seines Lebens hatte treffen müssen.

Ihren Helden einen solchen Ort aufsuchen zu lassen, bringt erzählerisch eine Reihe von Vorteilen mit sich.

  1. Der Ort ist eine Einladung für (neue und alte) Konflikte.

  2. Der Ort zwingt zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.

  3. Der Ort wirft Fragen auf: Wird Lynley an diesem Ort anders reagieren als an einem neutralen Schauplatz? Wird er Fehler machen, die er woanders nicht begangen hätte? Wird er wegen der wieder hochkommenden Trauer eine falsche Entscheidung treffen, die er später bereut? Vor allem: Wird Lynley Seiten von sich offenbaren, die der Leser (oder ein anderer Charakter) noch nicht kennt?

  4. Der Ort eignet sich perfekt dazu, Veränderungen zu zeigen. Anhand der Veränderungen im Schauplatz zeigen Sie Veränderungen in Ihren Charakteren. Oder: Der Held hat sich verändert, während der Schauplatz derselbe geblieben ist – eben diese Distanz wird zur Auffälligkeit.

Wie könnte das in Ihrem Roman aussehen?

Wenn sich in der Backstory Ihrer Heldin oder in einem zurückliegenden Teil der »Frontstory« etwas ereignet hat, was die Heldin noch immer beschäftigt, fragen Sie sich, ob diese Erinnerung auch an einen Ort gebunden ist. Und dann fragen Sie sich, ob Sie Ihre Heldin nicht an diesen mit Gefühlen und Schmerz aufgeladenen Ort zurückschicken können.

Der Ort mag sich verändert haben und dadurch auch eine Änderung in der Heldin zeigen. Oder der Ort ist genau derselbe und führt ihr damit quälend vor Augen, dass nichts von den schrecklichen Ereignissen vergessen ist.

Schicken Sie Ihre Heldin an einen solchen Ort, um eine Dramatik noch zu steigern. So könnte die Polizistin, die Jahre zuvor in der aufgelassenen Schlachthaushalle aus Versehen einen Kollegen erschoss, den Mörder in einem neuen Fall wieder in dieser Halle jagen. Und bei der Heldin ist ein neuer Kollege, der sie nicht nur an den anderen Kollegen erinnert, sondern in den sie auch noch verliebt ist.

Der Schauplatz verwandelt sich in mehr: Er wird zur manifestierten Vergangenheit. Und die Mörderjagd wird noch ein gutes Stück schwieriger und für den Leser aufregender.

Sie finden, dass Ihr Roman gerade ein wenig durchhängt? Statt Ihren Helden in der nächsten Szene wie vorgesehen ins Büro seiner Ex-Frau zu schicken, wo sie miteinander streiten sollen, lassen Sie die beiden auf der Brücke zusammentreffen, wo die gemeinsame Tochter zehn Jahre zuvor Selbstmord begangen hat.

Der Streit wird anders ausfallen als im Büro, das garantiere ich Ihnen. Und eine Tiefe bekommen, die er an einem anderen Ort niemals erreicht hätte.

Stephan WaldscheidtStephan Waldscheidt. Geboren und aufgewachsen im Saarland. Nach Studium und Arbeit im Marketing seit 2003 freier Schriftsteller. Leibt und lebt in und um Karlsruhe.

Als Paul Mesa schreibt und veröffentlicht er Romane, zuletzt »Insein für Outsider«. Als Stephan Waldscheidt gibt er in seinem Blog schriftzeit.de mehrmals wöchentlich Tipps zum Schreiben von Romanen. Das Schriftzeit-Archiv umfasst inzwischen fast 600 Artikel. Daneben berät er Romanschriftsteller und publiziert eine erfolgreiche Reihe von Schreibratgebern, in der bislang acht Titel erschienen sind. Einer davon, »Schneller Bestseller«, wurde 2013 mit dem Indie-Autorenpreis der Leipziger Buchmesse und von Neobooks ausgezeichnet. Zuletzt erschienen ist das Arbeitsbuch »Schreibcamp: Emotionen - Die 29-Tage-Fitness für Ihren Roman«. Die Leser verzaubern, darum geht es.


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Noisetrade: legitime Werbemöglichkeit für Autoren?

Artikel von Richard Norden

Noisetrade begann 2008 als Werbeplattform für Bands und Musiker, die hierüber ihre Songs gratis bzw. gegen eine kleine, freiwillige Spende zum Download anbieten können. Doch seit Anfang 2014 hat Noisetrade seinen Dienst auch auf eBooks ausgedehnt.

So können Autoren über Noisetrade ihre eBooks zum kostenlosen Download anbieten, um ihre Bücher bekannter zu machen und neue Leser zu gewinnen. Als Gegenleistung für das kostenlose eBook muss man als Leser lediglich seine Mailadresse sowie Land und Postleitzahl angeben. Zugleich gibt man dem Autor des Buchs, das man kostenlos herunterladen möchte, die Erlaubnis, einen per Mail zu kontaktieren und über Neuigkeiten wie Lesungen, Neuerscheinungen o.ä. zu informieren.

Zusätzlich hat man als Leser die Möglichkeit, beim Download eine freiwillige Spende an den Autor zu schicken. 20% dieser Spende werden von Noisetrade zur Finanzierung ihres ansonsten kostenlosen Dienstes einbehalten, die restlichen 80% der aufgelaufenen Spenden werden einmal monatlich kumuliert an den Autor ausbezahlt.

Deutsche Schriftsteller auf Noisetrade - oder: Was ist mit der Buchpreisbindung?

Als meines Wissens erstes deutsches Buch ist der von Lesern sehr gut bewertete Urban-Fantasy-Roman "Die Centerer" des Hamburger Fantasy-Autors René Junge über Noisetrade kostenlos erhältlich.

Auch wenn das aus Sicht der Leser natürlich eine begrüßenswerte Entwicklung ist, frage ich mich dennoch, ob man sich als deutscher Schriftsteller durch die Nutzung von Noisetrade nicht mehr Probleme einhandeln kann, als die Sache wert ist.

Meine Bedenken betreffen dabei in erster Linie die Buchpreisbindung. Diese besagt nun einmal, dass ein Buch überall zum selben Preis verkauft werden muss. Die Buchpreisbindung kollidiert zwar nicht mit den Gratisaktionen über Amazons KDP-Select-Programm, da diese nur für Bücher verfügbar ist, die ausschließlich über Amazon vertrieben werden (und somit nirgends zu einem höheren Preis erhältlich sind) - aber wie sieht es aus, wenn ein offiziell als Kauf-eBook angebotener Titel kostenlos über Noisetrade bezogen werden kann?

So kann man zur Zeit die Kindle-Version von "Die Centerer" über Amazon für 4,99 Euro kaufen - oder dasselbe Buch kostenlos (oder wahlweise gegen eine empfohlene Spende von zwei Dollar) als DRM-freie Kindle-Version über Noisetrade herunterladen.

Manche Autoren stellen sich auf den Standpunkt, dass es hier sich hier um ein Verschenken von eBooks handelt, das von der Buchpreisbindung ausgenommen sei, doch schon die Möglichkeit von Noisetrade, dem Autor für das Buch einen beliebigen Betrag zu bezahlen, erinnert an das "Pay what you want"-Konzept, bei dem der Käufer den Preis des Buches bestimmt und das (ähnlich wie bei den HumbleBundle-eBook-Paketen) aufgrund der Buchpreisbindung in Deutschland so nicht möglich wäre.

Wie heißt es so schön: Wo kein Kläger, da kein Richter - aber mir persönlich wäre es zu heikel, über Noisetrade ein Buch anzubieten, das über Amazon oder andere eBook-Shops parallel dazu ganz regulär zum Kauf angeboten wird.

Im Fall von Amazon könnte das dazu führen, dass Amazon das Buch, um ihren Preis gemäß ihrer Geschäftsbedingungen an den günstigsten Preis anzupassen, zukünftig dauerhaft kostenlos anbietet. Was, wenn das Buch nur über Amazon vertrieben wird, zugleich bedeutet, dass man zukünftig keinen einzigen Cent mehr mit diesem Buch verdient - abgesehen vielleich von der ein oder anderen freiwilligen Spende über Noisetrade.

Damit so etwas passiert, braucht sich nur ein einzelner unzufriedener Leser (der kurz zuvor erst für das Buch bezahlt hat und nun entdecken muss, dass er auf Noisetrade auch kostenlos hätte herunterladen können), bei Amazon zu beschweren.

Welche Alternativen gibt es?

Das bedeutet natürlich nicht, dass Noisetrade für Autoren generell nicht nutzbar wäre. Man sollte lediglich darauf achten, dass die über Noisetrade angebotenen Texte entweder generell kostenlos angeboten werden oder aber exklusiv sind.

Die erste Variante (generell kostenlose Texte) halte ich für wenig erfolgversprechend, da die wenigsten Leser bereit sein werden, ihre eMail-Adresse und die Einwilligung zum Empfang von Newslettern für etwas herzugeben, das sie auch anderenorts ohne eine solche Einwilligung kostenlos herunterladen können.

Der bessere Weg dürfte darin bestehen, speziell für Noisetrade exklusive Texte zu erstellen. Das muss natürlich kein ganzer Roman sein - eine Kurzgeschichte ist völlig ausreichend.

Egal ob Sie nun einen einzelnen Roman oder eine ganze Serie geschrieben haben: schreiben Sie eine spannende Kurzgeschichte mit dem Protagonisten Ihres Romans, die vor der Handlung des eigentlichen Romans angesiedelt ist und die dem Leser die Gelegenheit gibt, sowohl Ihren Schreibstil als auch Ihren Protagonisten kennen und schätzen zu lernen.

Eine solche Kurzgeschichte sollte natürlich immer vor und nicht nach Ihrem Roman spielen, denn schließlich soll die kostenlose Kurzgeschichte dem Leser noch nichts über die Situation nach dem Ende Ihres Romans verraten. ;-)

Hinter Ihre Kurzgeschichte packen Sie noch etwas Werbung für Ihren Roman ("Wenn Sie wissen wollen, wie es mit [...] weiter geht, lesen Sie [...]") sowie eine etwas längere Leseprobe von vielleicht 20-30 Seiten des eigentlichen Romans. Diese Leseprobe endet natürlich nicht nur an einer extrem spannenden Stelle, sondern auch mit einem Link, unter dem der Leser den kompletten Roman bestellen kann.

Wenn Ihr Roman in verschiedenen Formaten erhältlich ist (also z.B. für den Kindle und als ePub-Version), sollten Sie natürlich Links zu allen Shops auflisten, über die man den Roman bestellen kann. So geben Sie jedem Leser die Möglichkeit, das Buch über seinen persönlichen Lieblings-eBook-Shop zu bestellen.

Diese Taktik dürfte in der Praxis recht erfolgreich sein, da die Leser, die nicht nur die Kurzgeschichte, sondern auch die Leseprobe des Romans bis zum Ende gelesen haben, schon so sehr am Haken hängen, dass sie vermutlich unbedingt wissen wollen, wie es mit dem Roman weiter geht.

Noisetrade - Strategie-Handbuch für Autoren

Wie ich entdeckt habe, gibt es auch schon ein (englischsprachiges) Buch über Noisetrade für Autoren: "Your Noisetrade Books Strategy" von Jenn & Marcus dePaula, das passenderweise auch kostenlos über Noisetrade heruntergeladen werden kann.

Ich habe das Buch persönlich noch nicht gelesen und kann daher nichts dazu sagen, wie weit sich die im Buch beschriebenen Ideen und Strategien auch auf den deutschen Buchmarkt übertragen lassen - aber für alle Autoren, die sich mal etwas näher mit Noisetrade beschäftigen wollen, dürfte es in jedem Fall ein lohnender Download sein.


PS: Einen sehr guten und informativen Artikel von Matthias Matting zur Buchpreisbindung ("Was das Preisbindungsgesetz verbietet - und was nicht") finden Sie ganz aktuell in der Selfpublisher-Bibel - gerade im Zusammenhang mit Noisetrade ein empfehlenswerter Lesetipp!


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Scrivener-Tutorial: Wie nutzt man Stichwörter zum Schreiben von Romanen?

Artikel von Axel Hollmann

Scrivener, die beliebte Schreibsoftware von Literature & Latte, ist bestimmt den meisten Autoren bekannt. Aber selbst wenn man das Programm seit Jahren nutzt, entdeckt man immer wieder neue Möglichkeiten, die die Software bietet.

Natürlich arbeitet jeder Autor anders, und was für den einen eine sinnvolle Ergänzung für den Schreibprozess ist, ist für den anderen ein völlig überflüssiges Feature.

In diesem Artikel und den kommenden Ausgaben von Richard Nordens E-Zine will ich einige Funktionen von Scrivener vorstellen, die sich für mich bewährt haben. Eine kleine Vorbemerkung: alle Ausführungen beziehen sich auf die zurzeit aktuelle Mac-Version 2.5 der Schreibsoftware. Ich gehe aber davon aus, dass sich die meisten meiner Ausführungen auch auf die Windows-Versionen übertragen lassen.

Je länger eine Story wird, desto mehr muss man darauf achten, die Übersicht über die Handlung zu behalten. Setzt man sich daran, einen Roman zu schreiben, kann das eine ziemliche Herausforderung werden. Welche Figur tritt in den welchem Kapiteln auf? Welche Perspektive habe ich wann verwendet? Welche Hinweise gebe ich? Texte und Ordner in einem Scrivener-Projekt mit Stichwörtern zu versehen, ist eine Möglichkeit, um etwas Ordnung in die Kapitelübersicht und das Manuskript zu bringen.

Wie funktioniert das in der Praxis?

Screenshot Scrivener

Wenn man mit Stichwörtern arbeitet, sollte man zunächst die rechte Seitenleiste (“Prüfer”) auf die Stichwörter-Ansicht einstellen. Dazu klickt man in der Seitenleiste einfach auf das Schlüsselsymbol (1). Man erkennt die Ansicht daran, dass der Button grau unterlegt wird bzw. an der Überschrift “Stichwörter” (2).

Jetzt kann man das erste Stichwort vergeben. Am schnellsten geht das über das “+” Symbol (3). Mit dem “-” Symbol, das man direkt daneben findet, kann man dann auch Stichwörter löschen. Eine kleine Anmerkung: das Sternchen “*” neben dem Schlüsselsymbol (1) bedeutet, dass mindestens ein Stichwort vergeben wurde.

Allerdings bevorzuge ich für den Umgang mit Stichwörtern das Stichwort-Fenster (5). Wie öffnet man dieses? Entweder man richtet sich einen entsprechenden Button in der Symbolleiste (4) ein (dieser nennt sich “Stichwörter”, wie auch sonst?) oder man benutzt den Menupunkt „Projekt -> Projektstichwörter anzeigen“.

In dem Fenster (5) befinden sich unten links zwei Buttons (6), jeweils mit einem “+” Symbol. Über den ersten legt man ein neues Stichwort auf der aktuellen Ebene an, über den zweiten ein Stichwort eine Ebene tiefer (die Stichwörter in diesem Fenster werden wie Ordner in einem Dateiverzeichnis gruppiert: z. B. “3. Hauptpersonen” und dann, eine Ebene tiefer, “Baranowytsch, Maxym”…).

Wichtig: Man kann die Stichwörter in dieser Ansicht (im Gegensatz zu der Seitenleiste) nicht beliebig anordnen. Sie sind immer alphanummerisch sortiert. Ich verwende deshalb eine Nummerierung (“0. Perspektive, 1. Datum …”) oder Sonderzeichen (“_”). Der dritte Button (6, (der mit dem “Parkverbotszeichen”) löscht das aktuelle Stichwort.

Oh, eine für mich ganz wichtige Funktion habe ich noch vergessen: Man kann jedem Stichwort eine Farbe zuweisen. Ich verwende für Gruppen (z. B. für alle “Perspektiven”) dieselbe.

Schön und gut, aber wozu verwendet man Stichwörter eigentlich?

Natürlich gibt es dazu eine Menge von Möglichkeiten und jeder Autor wird da eigene Schwerpunkte setzen. In meinem obigen Beispiel sieht man, dass ich für jedes Kapitel Stichwörter meiner Kategorien “Perspektive”, “Datum” (darunter verstehe ich nicht nur den Tag sondern auch die Uhrzeit), “Ort” und “Hauptpersonen” verwende. Das heißt, mit einem Blick auf die Seitenleiste weiß ich sofort, aus welcher Perspektive die Szene geschrieben ist, wann sie in der Chronologie der Ereignisse spielt, wo sie spielt und – das finde ich besonders wichtig – welche wichtigen Figuren auftauchen.

Gerade wenn ich an einem Manuskript für einen Thriller arbeite, finde ich das unverzichtbar. Vielleicht bin ich ein wenig schusselig, aber mir fällt es sonst immer schwer, den Überblick zu behalten, was in welchem Kapitel geschieht. Und gerade bei der Überarbeitung kann das doch sehr nerven. So erkenne ich aber beim Blättern durch die Kapitel mit einem Blick auf die Seitenleiste sofort, wann z. B. mein Schurke seinen ersten Auftritt hat.

Oder: Wenn ich alle Kapitel aufrufen möchte, die aus der Perspektive des Schurkens geschrieben sind, markiere ich seinen Namen im Stichwort-Fenster (5) und drücke auf den Button “Suchen” (7). Schon werden alle Kapitel mit diesem Stichwort aufgerufen. Ist doch praktisch, oder?

Zum Schluss noch ein kurzer Tipp: Experimentiere einfach ein wenig, damit du herausfindest, welche Stichwörter für deine Art zu schreiben nützlich sind. Ich habe mir zum Beispiel fest vorgenommen, zukünftig wichtige Hinweise (z. B. die Waffe, mit der der Mord begangen wird) in meine Stichwortliste aufzunehmen, damit ich genau sehe, wann der Leser welche Informationen erhält.

Viel Spaß beim Schreiben!

Axel HollmannAxel Hollmann wurde 1968 in Berlin geboren. In der Jugend steckte er seine Nase in jeden Science-Fiction- und Fantasyroman, dessen er habhaft werden konnte, so dass sich in seinen Regalen Comics und Rollenspielbücher stapelten. Nach dem Abitur studierte Axel Hollmann Betriebswirtschaftslehre, bis das Studium (unter anderem) seiner neuentdeckten Leidenschaft für Stephen Kings Thriller zum Opfer fiel. Er begann mit einem kaufmännischen Beruf und rechtzeitig vor seinem 30ten Geburtstag gelang es ihm, sein lebenslanges Hobby zum Beruf zu machen: er wurde Mitinhaber eines Buch- und Rollenspielladens.

Irgendwann beschloss Axel Hollman, selbst Thriller und Krimis zu schreiben, anstatt immer nur die Bücher anderer Autoren zu verkaufen. „Asphalt – Ein Fall für Julia Wagner“ ist sein erster Roman. Heute lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Berlin, wo er neben dem Schreiben zusammen mit Marcus Johanus den wöchentlichen Podcast "Die SchreibDilettanten" veröffentlicht.

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Der Wert von eBooks - oder: Realitäts-Check für Autoren

Artikel von Richard Norden

Die Schriftstellerin Arwyn Yale hat kürzlich in ihrem Blog einen sehr guten Beitrag veröffentlicht: Sind E-Books nichts wert?

Ich finde, dass dieser Beitrag die Sitation auf dem Buchmarkt sehr gut auf den Punkt bringt. Viele Leser nehmen nur mit, was gratis ist – alles andere, egal wie billig, ist ihnen schon zu teuer. Gerade bei eBooks herrscht oft die Meinung, dass der Autor ja keine Kosten für Druck und Vertrieb hat – insofern dürfe ein eBook ja auch nichts (oder zumindest kaum etwas) kosten.

Die meisten Leser machen sich dabei nicht die geringsten Gedanken darüber, wie viel Zeit, Arbeit und auch Geld im Schreiben eines Buchs steckt und dass viele Autoren, wenn man die durch Buchverkäufe erzielten Tantiemen auf diese Arbeitszeit umlegt, pro Stunde sogar noch deutlich weniger als den viel diskutierten Mindestlohn erzielen.

Was bleibt unterm Strich pro verkauftem Exemplar übrig?

Um diese Aussage zu präzisieren, sollte man zunächst einmal durchrechnen, was ein Autor pro verkauftem eBook überhaupt verdient: Die besten Tantiemen bekommt man als Autor, wenn man sein Buch direkt über Amazons KDP-Programm veröffentlicht: 70% vom Netto-Verkaufspreis (also abzüglich der anzuwendenden Mehrwertsteuer).

Aktuell wären das bei einem eBook für 2,99 durch den geringeren Mehrwertsteuerstatz in Luxemburg von nur 3% runde zwei Euro. Ein glatter Wert, mit dem man gut kalkulieren kann. Allerdings wird sich dieser Wert ab Januar 2015, wenn auch Amazon eBooks mit der Mehrwertsteuer des Bestimmungslandes besteuern muss, auf nur noch 1,75 Euro reduzieren.

Verkauft man gar über einen deutschen Anbieter wie Neobooks, liegt die Messlatte noch höher, denn hier erhält man als Autor zwar auch 70% Tantiemen, jedoch nur von den 70%, die Amazon an die Verlage ausschüttet. Macht unterm Strich 49%, wovon noch die Mehrwertsteuer abgeht. Von 2,99 Euro bleiben damit für den Autor nur noch 1,23 Euro.

Und bei dieser Kalkulation bin ich bisher nur von “Vollpreis-Verkäufen” für günstige 2,99 Euro ausgegangen. Jene Autoren, die wie von Arwyn Yale erwähnt ihr Buch zum Schleuderpreis von 99 Cent anbieten, erhalten von Amazon nur 35% Tantiemen. Macht netto 33 Cent, ab 2015 (19% Mehrwertsteuer gemäß Bestimmungslandprinzip) sogar nur noch 29 Cent.

Die festen Kosten

Rechnen wir die Kosten für Lektorat, Korrektorat, Coverdesign u.ä. einmal sehr vorsichtig und sparsam, kommt man hier vielleicht mit 500 Euro hin, wobei viele Autoren deutlich mehr in jeden ihrer Romane investieren. So schreibt Marah Woolf beispielsweise in einem Interview, dass sie bei jedem ihrer Romane runde 4.000 Euro in das Cover, das Lektorat und das Korrektorat investiert.

Dass dieser Wert für einen nach professionellem Standard produzierten Roman nicht übermäßig hoch angesetzt ist, zeigt auch der aktuelle Artikel "The Cost of a Professional Quality Book" von Rachel Aaron, in dem sie die Kosten für die eBook-Version ihres neuesten Romans "Nice Dragons Finish Last" mit knapp 3.000 Dollar beziffert: 1.100 Dollar für das Cover, 1.400 Dollar für das Lektorat und 480 Dollar für das Korrektorat.

Rechnen wir mal nur mit 500 Euro – einem Betrag, den kaum ein Autor für einen kompletten Roman unterschreiten kann. Natürlich sind diese 500 (bis 4.000) Euro nicht alles, was ein Roman wieder einbringen muss. Das wäre nur der absolute Nullpunkt: Einnahmen gleich Ausgaben – außer Spesen nichts gewesen.

Aber schauen wir doch einfach mal, wie viele Bücher ein Autor verkaufen muss, um auch nur diese Fixkosten wieder einzunehmen. Der Einfachheit halber rechne ich hier bereits mit dem ab Januar 2015 geltenden einheitlichen Steuersatz von 19% (unabhängig vom Firmensitz des Händlers - also kein Luxemburg-Vorteil mehr für Amazon).

Beim Preis von 99 Cent ist, wie man sieht, der Verkauf über bestimmte Distributoren günstiger als über Amazon direkt, da die hier unterm Strich ausgeschütteten 49% immer noch mehr als die direkt über Amazon erzielbaren 35% sind.

Fazit: Als Faustformel kann man davon ausgehen, dass man für jeden in Lektorat, Korrektorat und Coverdesign investierten Euro selbst unter den günstigsten Voraussetzungen (2,99 € VK, 70% Tantiemen) mindestens 0,6 Exemplare verkaufen muss, um keinen Verlust zu machen. Bei 500 Euro wären das 300 Exemplare, bei 4.000 Euro, wie von Marah Woolf angesetzt, 2.400 Exemplare.

Schriftsteller-Arbeit zum Mindestlohn

Natürlich darf man bei seiner Kalkulation auch die Zeit nicht außen vor lassen, die man als Schriftsteller in die Entwicklung eines solchen Romans steckt. Vorsichtig kalkuliert muss man pro fertiger Buchseite von der ersten Idee bis zum fertig überarbeiteten Roman meiner Erfahrung nach zwischen einer und zwei Stunden Arbeit ansetzen. Für einen Roman von 300 Seiten wären das zwischen 300 und 600 Stunden Arbeit. Rechnen wir mit dem Mittelwert, kämen wir auf 450 Stunden für die Entwicklung eines kompletten Romans von 300 Seiten.

Bewerten wir diese mit dem angepeilten Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde, entsprächen diese 450 Arbeitsstunden einem Soll-Verdienst von 3.825 Euro.

Rechnen wir auch diesen Betrag mal auf zu verkaufende Exemplare um:

Addieren wir diese Zahlen zu den Mindest-Verkäufen, die man zur Deckung der Kosten für Coverdesign, Lektorat und Korrektorat (in unserem Beispiel 500 Euro) benötigt, ergibt sich folgendes Bild:

Die Realität

Natürlich gibt es eBooks, die in weit höheren Stückzahlen über die virtuelle Ladentheke gehen und ihren Autoren so ein solides Einkommen bescheren.

Doch für die meisten selbstveröffentlichenden Autoren sieht die Wahrheit ganz anders aus als die schönen Bestseller-Stories von Amanda Hocking oder John Locke, die von der Presse so gerne in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gezogen werden: Statistisch verkaufen sich die meisten eBooks nur ein paar hundert mal (siehe diese Erkenntnis von Falko Löffler). Selbst ohne Gratis-Aktionen und Dumpingpreise von 99 Cent wären somit die meisten Autoren (rein wirtschaftlich betrachtet) besser beraten, ihre Zeit statt zum Schreiben dafür zu verwenden, beim Discounter um die Ecke Dosen ins Regal zu räumen.

Dass diese etwas zynisch klingende Aussage nicht unrealistisch pessimistisch ist, beweisen auch die Ergebnisse der Selfpublishing-Studie 2014: Obwohl mehr als die Hälfte aller befragten Autoren bereits drei oder mehr Bücher veröffentlicht haben, liegen die Einnahmen bei fast der Hälfte aller befragten Autoren unter 50 Euro im Monat.

Natürlich schreibt man als Autor nicht wegen des Geldes, sondern in erster Linie weil es einem Spaß macht und es das eigene Leben bereichert – aber dennoch möchte man nicht unbedingt Geld drauf legen, indem man sein Buch veröffentlicht.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis von eBooks

Ein Leser, der sich über eBook-Preise von 2,99 Euro oder gar 0,99 Euro mokiert, da ihm dies zu teuer sei, sollte sich diese kleine Kalkulation mal durch den Kopf gehen lassen und überlegen, was er selbst pro Stunde mindestens für seine Arbeit verlangen würde.

Außerdem sollte man das Preis-Leistungs-Verhältnis von eBooks einfach mal mit anderen Formen der Unterhaltung vergleichen, statt über absolute Preise zu diskutieren:

Darüber sollte man einmal nachdenken, bevor man das nächste Mal ein eBook als “zu teuer” bezeichnet.

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Spannender schreiben mit epischen Vorausdeutungen

Artikel von Marcus Johanus

Die epische Vorausdeutung (die im Englischen mal wieder etwas griffiger Foreshadowing heißt) ist ein wirksames Mittel, um eine spannende Geschichte noch spannender zu erzählen. Richtig eingesetzt kann sie vor allem für Autoren, die Thriller oder Krimis schreiben, den Unterschied zwischen einem spannenden Roman und einem echten Page-Turner ausmachen.

Was ist Foreshadowing?

Foreshadowing bedeutet, dass ich in meinen Roman Elemente einfüge, die auf kommende Komplikationen, Gefahren oder Enthüllungen hinweisen, die den Leser im weiteren Verlauf der Handlung noch erwarten. Diese Elemente entfachen im Leser Erwartungen und Sorgen anlässlich der vielen aufregenden und/oder schlimmen Dinge, die die Hauptfigur erwarten.

Diese Elemente können zum Beispiel Gespräche sein (in denen Figuren Befürchtungen oder Vermutungen äußern), Gegenstände oder Hinweise (deren Funktion zunächst rätselhaft bleibt), Prognosen, Prophezeiungen, Weissagungen, Ahnungen oder mysteriöse Träume …

Die hohe Kunst des Foreshadowings

Gut eingesetzt, weisen epische Vorausdeutungen auf etwas hin, das jedoch nicht eintritt, dafür aber etwas anderes, das trotzdem logisch mit dem Hinweis verknüpft ist.

Ein klassisches Beispiel dafür ist die Prophezeiung, die einer Figur ein furchtbares Schicksal offenbart. Diese Prophezeiung kann z.B. in einer Fantasy-Story von einer Wahrsagerin oder einem Magier erfolgen. In einer SF-Geschichte könnte eine solche Vorausdeutung mittels Berechnungen oder Prognosen erfolgen. In einem Krimi oder Thriller könnte der Schurke in Rätseln auf seine Taten hindeuten.

Die Hauptfigur versucht mit dieser Vorausdeutung zu arbeiten, ihr Schicksal zu erfüllen oder ähnliches, scheitert aber zunächst.

Beispiele dafür finden sich gerade in Thrillern häufig, wenn alle Beweise auf den Täter eindeutig zu sein scheinen, die Polizei jedoch trotzdem in die Irre führen und erst die besondere Intelligenz des Helden und/oder ein erneutes Beleuchten aller Hinweise unter einer neuen Perspektive dann für die eigentliche Aufklärung sorgen.

Ein gutes Beispiel findet sich meiner Ansicht nach in Harris’ "Das Schweigen der Lämmer", sowohl im Film wie auch im Buch.

Benutzt man Foreshadowing richtig, erzeugt es also nicht nur Spannung, sondern verschafft dem Werk auch eine geschlossene Form und Glaubwürdigkeit. Für den Leser ist die Lektüre dann ein besonders befriedigendes Erlebnis, da er das Gefühl bekommt, ein konsistentes und logisches Ganzes vor sich zu haben und keine Ansammlung zufälliger Ereignisse.

Gefahren des Foreshadowings

Gutes Foreshadowing ist nicht leicht zu schreiben. Reine Discovery Writer (oder auch "Pantser") kommen hier in Schwierigkeiten, da sie ja aus dem Bauch heraus schreiben und auf Seite eins kaum ahnen können, was im Finale alles wichtig wird. Aber auch für geübte Outliner ist Foreshadowing eine schwierige Disziplin.

Es kommt nicht nur darauf an, Vorausdeutungen zu platzieren, es kommt vor allem darauf an, sie richtig zu platzieren. Sie dürfen weder zu durchsichtig, noch zu subtil für den Leser sein.

Als Autor muss mir klar sein, dass ich mit Foreshadowing starke Erwartungen im Leser wecke, die am Ende auch erfüllt werden müssen. Um dies zu gewährleisten müssen Vorausdetungen sehr sorgfältig geplant und geschrieben werden. Etwas, das ich nur in vielen und gründlichen Überarbeitungsschritten erreichen kann.

Auf jeden Fall sollte darauf verzichtet werden, Vorausdeutungen als Erzähler zu treffen. Was im Nibelungenlied und anderen Sagen noch eine gute Idee war, funktioniert beim modernen Leser nicht mehr: “Kriemhild war eine schöne Frau, deretwegen viele Krieger ihr Leben verlieren sollten.” Zu plump, zu vorhersehbar.

Ideen für Foreshadowing

Marcus JohanusMarcus Johanus wurde 1972 in Berlin geboren, Abitur 1992, danach Lehramtsstudium in den Fächern Germanistik und Politologie. Er verdiente sich sein Studium mit Jugendarbeit, als Nachhilfelehrer, Einzelfallhelfer, Gitarrenlehrer, Nachtwächter, Webdesigner, Verkäufer in Spiele- und Buchläden und Bürohilfe.

Nach seinem Abschluss arbeitete Marcus Johanus zunächst als Geschäftsführer eines Spieleladens, bis er 2008 sein Referendariat aufnahm und zwei Jahre später abschloss. Heute lebt er mit seiner Frau Maria in Berlin.

Während des Studiums und in Workshops beschäftigte sich Marcus Johanus intensiv mit Techniken des kreativen und dramatischen Schreibens und verfasste Kurzgeschichten, Rezensionen und Texte für die Spielmagazine WunderWelten,Ringbote und Cthulhoide Welten und für das Rollenspiel H.P. Lovecrafts Cthulhu.

Seit 2009 schreibt Marcus Johanus Thriller, betreibt ein Autorenblog rund ums kreative Schreiben (http://www.marcus-johanus.de) und veröffentlicht seit dem Frühjahr 2012 mit Axel Hollmann zusammen Die SchreibDilettanten, den wöchentlichen Podcast für Romanautoren.

WritersWorkshop E-Zine

Vorbestellungsfunktion für Kindle-eBooks: jetzt endlich auch für Selfpublisher verfügbar!

Artikel von Richard Norden

Wenn es etwas gibt, um das ich als Selfpublisher klassische Verlage bisher beneidet habe, war es die Möglichkeit, in Amazons Kindle-Shop noch nicht erhältliche eBooks anzukündigen und bereits Vorbestellungen für dieses Buch annehmen zu können.

Doch jetzt hat Amazon diese Lücke erfreulicherweise geschlossen und auch für Selfpublisher die Mögichkeit geschaffen, Vorbestellungen für noch nicht erschienene eBooks annehmen zu können - und zwar bis zu 90 Tage vor dem Erscheinungstermin.

Das ist gleich in mehrerer Hinsicht eine praktische Sache:

Exakter Erscheinungstermin

Mit der neuen Vorbestellmöglichkeit kann man endlich auch als Selfpublisher einen exakten Erscheinungstermin für das eigene Buch angeben.

Bisher war die Angabe eines solchen Erscheinungstermins immer ein Vabanque-Spiel: Man konnte zwar davon ausgehen, dass ein bei Amazons KDP-Programm hochgeladenes eBook üblicherweise innerhalb von 24 Stunden im Shop verfügbar ist - doch eine Garantie dafür gab es natürlich nicht.

Enthielt beispielsweise die Kindle-Datei einen kleinen Formatierungsfehler, der einem selbst im Vorfeld nicht aufgefallen war, blieb das eBook mit Pech mehrere Tage im Veröffentlichungsprozess hängen, bevor es wieder auf den alten Status zurückgesetzt wurde und man einen neuen Versuch starten konnte. So etwas ist mir selbst schon einmal passiert - eine unerfreuliche Situation, wenn man den Erscheinungstermin vorher schon angekündigt hatte.

Die Alternative bestand darin, das Buch sicherheitshalber schon einige Tage früher hochzuladen. Natürlich war es dann auch schon im Shop verfügbar, womit der angekündigte Erscheinungstermin wieder mal Makulatur war. Es ist nun einmal so: Feste Termine, die dann auch auf den Tag genau eingehalten werden, wirken professionell - Angaben wie "im Laufe der nächsten Woche" nicht.

Mit der neuen Option kann man auch als Selfpublisher einen exakten Termin angeben, ab dem das Buch verfügbar sein soll. Interessierte Leser können das Buch zwar vorher schon bestellen, aber es wird erst am Erscheinungstermin automatisch an alle Vorbesteller ausgeliefert.

Werbung im Vorfeld

Dass Ihr Buch bereits bis zu 90 Tage vor dem offiziellen Erscheinungstermin bei Amazon vorbestellbar ist, erleichtert Ihnen als Autor natürlich auch die Werbung für Ihr neues Buch: So können Sie schon ein Vierteljahr vor dem Erscheinungstermin über Ihr Blog, Social Media, Goodreads und andere Kanäle die Werbetrommel für Ihr neues Buch rühren und die Vorfreude und Neugier Ihrer Leser anheizen. Leser, die jetzt schon sagen "Muss ich haben!", können das Buch direkt vorbestellen und erhalten es automatisch am Erscheinungstag auf ihren Kindle geschickt.

So können Sie beispielsweise auf der Startseite Ihrer Autorenhomepage einen Countdown bis zum Erscheinungstermin mit Ihrem Buchcover, dem Klappentext und dem Amazon-Vorbestelllink veröffentlichen. So wird jeder Besucher Ihrer Homepage auf Ihr neues Buch aufmerksam gemacht und kann es bei Interesse bereits vorbestellen.

Den Vorteil einer solchen Vorbestellmöglichkeit sollte man nicht unterschätzen: Wer heute von einem neuen Buch liest, das in zwei Monaten erscheinen soll, ist vielleicht heute ganz begeistert - aber bis das Buch dann wirklich erscheint, hat er es längst wieder vergessen. Kann er das Buch hingegen bereits heute mit einem Klick vorbestellen: zack - Sie haben einen Käufer!

Vorbestellung in der Praxis

Natürlich muss Amazon sicherstellen, dass der Autor sein Versprechen an die Leser (bzw. zahlenden Käufer) auch tatsächlich einhält. Daher ist es natürlich nicht möglich, einfach ein neues Buchprojekt mit Cover, Werbetext, Preis und Veröffentlichungstermin einzustellen und abzuwarten, wie viele Vorbestellungen dafür eingehen.

Das Risiko für Amazon wäre viel zu groß, dass zum angekündigten (und damit den Käufern fest zugesagten!) Erscheinungstermin das Buch noch gar nicht fertig ist und damit auch nicht termingerecht an die Vorbesteller ausgeliefert werden kann.

Daher müssen Sie zu dem Zeitpunkt, an dem Sie Ihr Buch mit festem Erscheinungstermin zur Vorbestellung einstellen, bereits das fertig geschriebene Manuskript hochladen, das erst einmal die übliche Qualitätsprüfung von Amazon durchlaufen muss.

An dieser Stelle werden viele Autoren enttäuscht abwinken: Wenn das Manuskript schon fertig ist - warum sollte ich es dann nicht gleich für sofort veröffentlichen, sondern einen bis zu 90 Tage später liegenden Erscheinungstermin angeben?

Die Antwort ist ganz einfach: Das Manuskript, dass Sie anfangs hochladen, muss zwar schon fertig geschrieben, aber noch nicht fertig überarbeitet sein. Die "Qualitätsprüfung" von Amazon ist, wie man weiß, mehr auf die Formatierung als auf den Inhalt ausgerichtet - es spielt also keine Rolle, ob das Manuskript zu diesem Zeitpunkt noch ein paar Tippfehler, Grammatikfehler oder sonstige Unsauberkeiten enthält.

Sie müssen natürlich sicher sein, dass Sie rechtzeitig mit Ihrer Überarbeitung fertig werden, um das finale, marktreife Buch spätestens zehn Tage vor dem angekündigten Erscheinungstermin hochladen zu können - denn ansonsten wird (ob Sie bereit sind oder nicht) die Roh-Version an Ihre Leser ausgeliefert, die Sie anfangs hochgeladen hatten. Und welche Auswirkungen das auf die zu erwartenden Rezensionen hätte, brauche ich wohl niemandem zu sagen. ;-)

Wenn Sie also die vollen 90 Tage nutzen wollen, bleiben Ihnen theoretisch bis zu 80 Tage, um Ihr Manuskript zu überarbeiten, auf Hochglanz zu polieren und es in ein sauber formatiertes und layoutetes eBook umzuwandeln. 80 Tage, da Sie spätestens 10 Tage vor dem offiziellen Erscheinungstermin die finale Version Ihres Buchs bei Amazon hochgeladen haben müssen.

Natürlich sollten Sie in der Praxis diese Zeit nicht restlos einkalkulieren. Es kann immer etwas dazwischen kommen - ob Krankheit, Stress und Überstunden im Büro oder sonstige Katastrophen des Alltags.

Ich würde daher empfehlen, das Buch erst dann zur Vorbestellung hochzuladen, wenn Sie mit Ihrer eigenen Überarbeitung fertig sind und selbst mit Ihrem Manuskript schon so weit zufrieden sind. Nutzen Sie die bis zu 80 Tage, bevor Sie die finale Version hochladen müssen, um Feedback von Testlesern einzuholen und eventuelle Anregungen / Korrekturvorschläge noch umzusetzen.

Sollte dabei zeitlich wirklich mal etwas aus dem Ruder laufen, können Sie Ihren Lesern dennoch am Erscheinungstag ein "gutes" bis "sehr gutes" Buch liefern - auch wenn vielleicht noch ein paar Kleinigkeiten bis zum Status "hervorragend" fehlen. Denn diese können Sie notfalls immer noch etwas später mit einer neuen Auflage nachreichen.

Lieber kein Risiko?

Wenn Ihnen auch diese Variante zu riskant erscheint, können Sie dennoch die Vorbestell-Option nutzen, um einen exakten Erscheinungstermin festzulegen, indem Sie erst ein bis zwei Wochen vor dem geplanten Termin direkt die finale Fassung hochladen.

Um diese beiden Fälle zu differenzieren, können Sie beim Hochladen bei Amazon direkt angeben, ob es sich beim hochgeladenen eBook erst um einen Entwurf oder bereits um die fertige Version Ihres Buchs handelt.

Ideal für Autoren von Fortsetzungsromanen

Gerade Autoren von Fortsetzungsromanen / Serial Fiction werden sich über die neue Vorbestell-Möglichkeit freuen: Wenn die einzelnen Bände/Episoden Ihrer Serie nicht mehr als 90 Tage auseinander liegen, können Sie z.B. rechtzeitig vor dem Erscheinen von "Episode 4" bereits die Vorbestellmöglichkeit für "Episode 5" einrichten, den Vorbestell-Link ans Ende der finalen Fassung von "Episode 4" packen und diese schließlich rechtzeitig vor dem geplanten Erscheinungstermin hochladen.

Begeisterte Leser von "Episode 4" können so am Ende des Buchs direkt auf den Link zum Folgeband klicken und eine Vorbestellung aufgeben, damit auch der nächste Band direkt am Erscheinungstag auf ihrem Kindle landet.

Natürlich versteht es sich von selbst, dass auch die finale Version von "Episode 5" bereits wieder einen Vorbestell-Link für "Episode 6" enthalten wird... ;-) Allein dieser kleine Kunstgriff kann in vielen Fällen schon die Anzahl der Leser, die Sie zwischen zwei Bänden "verlieren", deutlich reduzieren.

Fazit: Vor- und Nachteile

Die Vorteile der neuen (natürlich optionalen) Vorbestell-Möglichkeit für Kindle-eBooks überwiegen natürlich ganz klar. Dennoch möchte ich einen Punkt nicht unerwähnt lassen, den Amazon den Autoren als Vorteil verkaufen möchte - nur dass er es in der Praxis nicht unbedingt ist.

Dabei geht es um die Plazierung Ihres eBooks in den Amazon Verkaufscharts: Vorbestellungen werden ebenso wie normale Verkäufe gerechnet. Ihr Buch kann also theoretisch schon durch Vorbestellungen in die Amazon-Charts einsteigen und so durch bessere Sichtbarkeit weitere Käufer finden.

In der Praxis dürfte es allerdings anders aussehen. Beileibe nicht jeder Leser wird "die Katze im Sack kaufen" und ein Buch kostenpflichtig vorbestellen, zu dem es noch nicht einmal eine Leseprobe gibt. Die Anzahl der Vorbestellungen wird also geringer sein als die Anzahl der "echten Verkäufe", wenn das Buch bereits erhältlich wäre. Dadurch besteht die Gefahr, dass über den Vorbestell-Zeitraum von bis zu 90 Tagen die aufgelaufenen Buchverkäufe ohne große Auswirkungen auf die Charts-Platzierung versickern. Würden all diese aufgelaufenen Verkäufe hingegen erst am Erscheinungstag auf einen Schlag als "verkaufte Exemplare" gerechnet, könnte dasselbe Buch einen rasanten Aufstieg in die Amazon-Charts verbuchen.

Wer also als Autor eine große Fanbasis hat, die er über seinen Autoren-Newsletter, sein Blog, Twitter, Facebook und andere soziale Netzwerke mobilisieren kann, ist vermutlich besser beraten, erst am tatsächlichen Erscheinungstag die Werbetrommel zu rühren. Die dann innerhalb von 1-2 Tagen eingehenden Buchverkäufe können in ihrer Summe ausreichen, um das Buch in die Top-100 von Amazon zu katapultieren.

Dies ist ein Punkt, den man als Autor natürlich für sich abwägen muss. Doch selbst dann macht es Sinn, eine (wenn auch auf wenige Tage beschränkte) Vorbestell-Möglichkeit einzurichten, die man allerdings nicht bewirbt und nicht bekannt macht. Denn so kann man den Erscheinungstermin mit hundertprozentiger Sicherheit auf ein optimal geeignetes Datum legen - z.B. einen Sonntag oder Feiertag, an dem man über eine konzentrierte und gut geplante Werbeaktion vermutlich viele Fans erreichen und zum Kauf des neuen Buchs motivieren kann.

Ich selbst werde die neue Vorbestell-Möglichkeit definitiv für meine nächsten Bücher nutzen. Der zusätzliche Aufwand, eine "Vorab-Version" für den Kindle zu generieren und hochzuladen, spielt verglichen mit den Vorteilen dieser Option keine große Rolle.

Also wieder mal ein Punkt, in dem Amazon die Chancen zwischen Selfpublishern und Verlagen ausgleicht - und daran kann uns allen nur gelegen sein.


Gewinner der Buch-Verlosung "Asphalt"

Artikel von Richard Norden

Asphalt - Ein Fall für Julia WagnerDie Gewinner der Buch-Verlosung aus der Juli-Ausgabe zum Erscheinen von Axel Hollmanns Thriller "Asphalt - Ein Fall für Julia Wagner" sind:

- Doris Krenn

- Svenja Schuster

- Harald Jastram

Alle Gewinner haben ihre Preise direkt am 10.08.14 per Mail erhalten.

Falls Sie kein Glück gehabt haben und bei der Verlosung leer ausgegangen sind: hier gibt es "Asphalt" direkt für Ihren Kindle.

30 Kundenrezensionen mit einem Schnitt von 4,5/5 Sternen zeigen: "Asphalt" ist ein echter Sommer-Lesetipp für Thriller-Fans.

Die SchreibDilettanten

Marcus Johanus und Axel Hollmann sind "Die SchreibDilettanten". Gemeinsam produzieren die beiden Berliner Schriftsteller jede Woche eine neue Folge ihres Podcasts für Romanautoren, der auf dem MP3-Player bzw. im Autoradio keines Schriftstellers fehlen solltefehlen sollte - und seit Folge 114 zusätzlich auch noch als Vlog bei YouTube.

Hier finden Sie die neuesten Folgen des Podcasts - präsentiert von den beiden Autoren.

Folge 126: F&A Special 6

Wieder einmal beantworten die SchreibDilettanten die Fragen ihrer Hörer. Viel Spaß beim Hören!

Link zum Blogpost | Direkter Link zum MP3-Podcast | Direkter Link zum YouTube-Vlog

Folge 127: Marcus’ Top 10 Filme 2013

Welche Filme haben Marcus im Vorjahr besonders gut gefallen? Warum hat Axel (teilweise) einen ganz anderen Geschmack? Und weshalb sind diese Filme für Autoren interessant?

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Folge 128: Buchtrailer erstellen leicht gemacht

Eine der Tonspuren hat zeitweise ein nerviges Brummgeräusch. Leider habe ich das so spät bemerkt, dass es urlaubsbedingt nicht mehr möglich war, die Folge neu aufzunehmen. Sorry!!! – Axel

Zur Folge: Immer mehr Bücher, sei es von Selfpublishern oder Verlagen, werden mit kurzen Video-Trailern beworben. Auch Axel hat sich für seinen Roman “Asphalt – Ein Fall für Julia Wagner” daran versucht und teilt in diesem Podcast seine Erfahrungen.

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Folge 129: Soll ich wirklich schreiben, was ich kenne?

Wie weit soll oder muss man sich als Autor nach den Gegenbenheiten des Marktes bzw. den Erwartungen der Leser richten? Wie viel von dem, was ich kenne und mag, sollte ich in meine Storys einbringen?

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Wenn auch Sie einen Gastartikel für das WritersWorkshop E-Zine schreiben möchten, schreiben Sie bitte eine kurze Mail mit dem Betreff "Gastartikel" über mein Kontaktformular.

Gastartikel sollten eine Länge von mindestens 500 Wörtern haben (gerne länger...) und Themen rund ums Planen, Schreiben, Veröffentlichen oder Vermarkten von Büchern oder Kurzgeschichten behandeln.

Bitte schicken Sie nicht direkt den Artikel, sondern zunächst nur einen Themenvorschlag und einen kurzen Link zu Ihrer Autorenhomepage oder Ihrem Blog, auf das ich natürlich gerne verlinke, wenn Ihr Artikel veröffentlicht wird.

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Bildnachweis

Portrait Marcus Johanus (C) Thore Wetzel
Portrait Stephan Waldscheidt (C) Stephan Waldscheidt
Portrait Axel Hollmann (C) Axel Hollmann
Screenshot Scrivener (C) Axel Hollmann
Covermotiv Asphalt (C) Ullstein-Midnight

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