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WritersWorkshop E-Zine

Inhaltsverzeichnis

Editorial

Nie mehr Ideenmangel durch mobile Notizen

Mit 200 und Balenciagas über den Standstreifen: Was Sie bei Lesern nicht über- und was nicht unterschätzen sollten

Software-Tipp: Praktisches Normseiten-Plugin für WriteMonkey

Die Pomodoro-Technik für Autoren

Software-Schnäppchen: eBook-Erstellungs-Software Jutoh mit über 90% Rabatt

Wie man mit den Big Five bessere Figuren entwickelt

Reduzierte Mehrwertsteuer für eBooks? Eher das Gegenteil…

KDP-Alternative BoD E-Short: jetzt dauerhaft kostenlos

Die SchreibDilettanten

    Folge 113: Individuelle Sprache für Figuren

    Folge 114: Die wichtigste Schreibregel: Konflikt! Konflikt! Konflikt!

    Folge 115: Lieblingsautoren: Neil Gaiman

    Folge 116: Der Zufall und das Plotten

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Bildnachweis und Impressum

Editorial

Herzlich willkommen zur fünfundfünfzigsten Ausgabe des WritersWorkshop E-Zines. Den Download-Link für die PDF-Version finden Sie unter diesem Artikel. Falls Sie das WritersWorkshop E-Zine gerne auf Ihrem Kindle oder Ihrem ePub-Reader lesen möchten, kann ich Ihnen das "Send to Kindle"-Plugin von Amazon (Chrome / Firefox) oder für ePub-eBooks das Firefox-Addon GrabMyBooks (http://www.grabmybooks.com) empfehlen.

In dieser Ausgabe geht es unter anderem darum, wie man unterwegs mit einfachen Mitteln Ideen und Notizen für aktuelle und zukünftige Schreibprojekte festhalten kann.

Stephan Waldscheidt zeigt Ihnen, wie Sie die Neugier Ihrer Leser wecken und ihn mit Emotionen an Ihre Handlung fesseln; Annika Bühnemann stellt die Pomodoro-Technik für Autoren vor und in der Kolumne von Marcus Johanus geht es diesmal darum, wie man mit den "Big Five" bessere Romancharaktere entwickeln kann.

In der Software-Ecke stelle ich Ihnen ein praktisches neues Plugin für das beliebte Zenware-Schreibprogramm WriteMonkey vor, mit dem Sie die Länge Ihres Manuskripts per Knopfdruck mühelos in "echte" Normseiten umrechnen können. Außerdem zeige ich Ihnen eine Gelegenheit, wie Sie die Vollversion der leistungsstarken eBook-Erstellungs-Software Jutoh für gerade mal 3,00 € statt für 35,70 € erhalten können - also mit über 90% Preisvorteil.

Im Bereich des ePublishings geht es diesmal um die zur Zeit in der Politik diskutierte Senkung der Mehrwertsteuer für eBooks und darum, warum gerade Kindle-Autoren ab nächstem Jahr mit deutlichen Gewinneinbrüchen rechnen müssen. Zusätzlich gibt es positive Neuigkeiten zum E-Short-Format von BoD - und einen direkten Vergleich, warum Sie bei der Veröffentlichung kürzerer eBooks dem E-Short-Format den Vorzug geben sollten, statt direkt über Amazon zu veröffentlichen.

Wenn Ihnen das WritersWorkshop E-Zine gefällt (was ich natürlich hoffe), dürfen Sie es gerne an Freunde und Bekannte weiterleiten, die sich ebenfalls fürs kreative Schreiben interessieren.

Falls Sie den Link zu diesem E-Zine von einem Freund weitergeleitet bekommen haben und zukünftig das kostenlose monatliche Schreibmagazin auch direkt am Erscheinungsdatum per Mail erhalten möchten, können Sie das WritersWorkshop E-Zine kostenlos unter http://Ezine.WritersWorkshop.de/Anmeldung.html abonnieren - ich freue mich über jeden neuen Leser!

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WritersWorkshop E-Zine

Nie mehr Ideenmangel durch mobile Notizen

Artikel von Richard Norden

Fast alle Schriftsteller sind sich darüber einig, dass es wichtig ist, Ideen sofort zu notieren. Ideen sind eine flüchtige Angelegenheit. Wenn man wartet, bis man zuhause am PC oder am Schreibtisch ist, um sie aufzuschreiben, hat man sie in vielen Fällen schon wieder vergessen.

Auch wenn der Volksmund sagt "Was wichtig war, kommt wieder" trifft dies auf Ideen in der Praxis leider nicht zu. Das wahre Potential einer Idee kann man meist erst dann erkennen, wenn man sich intensiver mit ihr auseinander setzt und sie von allen Seiten beleuchtet.

Und wie oft ist es so, dass man unterwegs eine tolle Idee für eine Geschichte hat, sie aber zuhause nur noch bruchstückhaft und unvollständig zusammen bekommt und am Schluss frustriert vor einem Haufen unvollständiger Puzzlesteinchen sitzt? Wenn man Ideen notiert, solange man sie noch frisch und mit allen Details im Kopf hat, kann einem so etwas nicht mehr passieren.

Wenn man sich nicht entsprechend vorbereitet, hat man natürlich ein Problem: Da hat man eine tolle Idee, aber keinen Stift, um sie zu notieren. Und wenn man doch einen Stift in der Jacken- oder Handtasche findet, hat man kein Papier und kritzelt die Idee schließlich in unleserlicher Kurzform auf die Rückseite eines alten Parkscheins oder Einkaufszettels. Optimal ist das nicht.

Aber was ist die beste Methode, um unterwegs seine Ideen zu notieren?

Aus eigener Erfahrung kann ich vier Methoden empfehlen, die sich für mich in der Praxis bewährt haben und die sich ausgezeichnet miteinander kombinieren lassen.

1. Das Moleskine-Notizbuch

Der zeitlose Klassiker und Liebling aller Autoren: Klein und handlich im Format passt das Moleskine in jede Jacken- oder Handtasche. Ein Gummizug verhindert, dass das Notizbuch in der Tasche aufklappt und die Seiten verknicken, eine Lesebändchen lässt einen in Sekundenschnelle die aktuelle Seite auffinden und in einer kleinen Gummilasche hat man seinen Stift stets griffbereit dabei.

In Verbindung mit dem dicken, hochwertigen Papier, den abgerundeten Ecken und dem robusten Einband ist das Moleskine in Sachen Optik und Haptik ein echter Genuss.

Auch wenn das Moleskine im Vergleich zu anderen NoName-Notizbüchern nicht ganz billig ist, lohnt sich die Ausgabe definitiv. Erstens dürfte ein Moleskine bei den meisten Autoren mehrere Monate lang halten, bevor es bis zur letzten Seite mit Notizen gefüllt ist, was die Kosten deutlich relativiert.

Zweitens haben Sie, wenn Sie tatsächlich ein komplettes Moleskine mit Ideen und Notizen gefüllt haben, einen wahren Schatz an Ideen, dessen Wert den des ursprünglichen Notizbuchs bei weitem übersteigt.

Und drittens zeigen Sie sich selbst mit hochwertigem Schreibzeug, dass Sie Ihrer schriftstellerischen Tätigkeit selbst einen hohen Wert beimessen. Das motiviert wiederum Ihr Unterbewusstsein, dieses edle Notizbuch mit wirklich guten Ideen zu füllen. Klingt banal, ist aber wahr - probieren Sie es einfach aus. ;-)

2. Karteikarten

Ein weiterer meiner Favoriten sind linierte Karteikarten im Format DIN-A7, die es in den unterschiedlichsten Farben gibt. Das Format hat gerade für Männer den Vorteil, dass es bequem in jede Hemdtasche passt, so dass man selbst im kurzärmeligen Sommerhemd stets Kugelschreiber und Karteikarten für schnelle Notizen dabei haben kann.

Gegenüber dem Moleskine haben Karteikarten mehrere Vorteile: Da wäre zunächst das bereits erwähnte kleine Format, durch das die Karteikarten ganz bequem sowohl in Hemdtaschen als auch in die Gesäßtaschen von Jeans passen. Darüber hinaus kann man die beschrifteten Karteikarten zuhause einfach in die Mappen der zugehörigen Projekte einsortieren, wenn man wie ich seine Projekte in Hängemappen organisiert.

3. Das digitale Diktiergerät

Wenn man unterwegs ist hat man manchmal keine Gelegenheit, mit Stift und Papier Notizen zu machen. Moleskine oder Karteikarten in der einen Hand zu halten und mit dem Stift in der anderen freihändig Notizen zu machen führt bestenfalls zu einer unleserlichen, krakeligen Handschrift. Und wenn man gerade im Auto im Stau oder an der Ampel steht, kann man erst recht nicht zum Stift greifen.

In diesen Fällen lernt man ein digitales Diktiergerät zu schätzen. Es läuft mit zwei ganz normalen AAA-Batterien etliche Stunden lang und bietet Platz für viele Stunden Aufzeichungen in höchstmöglicher Qualität. Im Gegensatz zu einem Smartphone (auf dessen individuelle Vorteile wir im nächsten Abschnitt noch eingehen werden) kann man das Diktiergerät ganz bequem mit einer Hand bedienen, ohne durch die haptische Benutzerführung dabei auch nur aufs Display schauen zu müssen.

Die aufgenommenen Notizen kann man abends abhören und in sein Ideenarchiv übertragen. Viele digitale Diktiergeräte erlauben es auch, die aufgezeichneten Notizen im MP3-Format auf den PC zu übertragen. Je nach Aufnahmequalität (die auch von eventuellen Störgeräuschen abhängt) kann man die Notizen auch mit einer Spracherkennungssoftware wie Dragon Naturally Speaking in geschriebenen Text umsetzen.

4. Smartphone

Die letzte und vielseitigste Option ist ein modernes Smartphone. Dabei ist es relativ egal, ob man sich für ein Android-Gerät oder für ein iPhone entscheidet, wenngleich ich aus verschiedenen Gründen Android gegenüber iOS bevorzuge.

Einer dieser Gründe ist die Swype-Tastatur, die es nur für Android gibt. Während es auf Android mit Swiftkey sogar noch eine zweite (wenngleich nicht ganz so gute) Alternative gibt, hat Apple es leider bis heute noch immer nicht geschafft, eine ähnlich schnelle und komfortable Eingabemöglichkeit zu kreieren.

Mit der Swype-Tastatur muss man nicht mehr die einzelnen Buchstaben auf der Bildschirm-Tastatur antippen, sondern gibt Wörter einfach mit einer wischenden Bewegung über die einzelnen Buchstaben ein. Dabei muss man nicht einmal exakt die Tasten treffen, da die unscharfe Logik von Swype mit erstaunlicher Genauigkeit erkennt, was man gerade schreiben wollte. Mit etwas Übung kann man so am Smartphone oder Tablet ähnliche Tippgeschwindigkeiten erreichen wie am PC mit einer ausgewachsenen Schreibmaschinentastatur.

Abgesehen von Swype bieten Android und iOS ähnliche Möglichkeiten für Schriftsteller: Sie können Sprachnotizen aufnehmen, Texte und Notizen über Evernote oder OneNote erfassen, die automatisch mit den Daten auf Ihrem PC synchronsiert werden oder hochauflösende Bilder von interessanten Motiven machen. Durch die Spracherkennungsfunktion kann man Texte auch mit erstaunlicher Genauigkeit diktieren und vom Smartphone in Text übersetzen lassen, was allerdings am besten mit einer schnellen Datenverbindung oder im WLAN funktioniert, da die Sprachaufzeichnung zur Umsetzung in Text erst übers Internet übertragen werden muss.

Bei aller Begeisterung sollte man jedoch die Nachteile eines Smartphones auch nicht vergessen: Das Display ist bei grellem Sonnenlich im Freien teils nur schwer abzulesen, außerdem muss man beide Hände frei haben, um es richtig bedienen zu können.

Fazit:

Glücklicherweise muss man sich nicht für eine der vier Möglichkeiten entscheiden, sondern kann diese beliebig miteinander kombinieren: Wenn ich unterwegs bin, habe ich in den Jackentaschen mein Moleskine und mein Smartphone dabei, dazu einen dünnen Stapel Karteikarten in der Hemdtasche und ein Diktiergerät in der Hosentasche.

Wenn ich abends nach Hause komme, sortiere ich die im Laufe des Tages beschrifteten Karteikarten in die zugehörigen Projekt-Hängemappen. Alle Karten ohne konkreten Projektbezug wandern erst einmal ins Ideenarchiv.

Die am Smartphone über EverNote, OneNote oder Draft erfassten Notizen werden automatisch mit meinem PC synchronisiert, sobald ich wieder zuhause im WLAN bin, so dass ich hiermit überhaupt keine Arbeit habe.

Die Sprachnotizen von meinem Diktiergerät und die Notizen aus dem Moleskine übertrage ich meist nur einmal pro Woche - üblicherweise am Wochenende, Was zu einem laufenden Projekt gehört, kommt in die entsprechende Mappe (oder als Datei in das entsprechende Verzeichnis meiner Dropbox); Ideen ohne Projektbezug übertrage ich auf Karteikarten, die dann ins Ideenarchiv einsortiert werden.

Diese "viergleisige" Arbeitsweise erscheint Ihnen vielleicht nach übertriebenem Aufwand, aber das täuscht. Dadurch, dass ich alle viel Methoden miteinander kombiniere, habe ich nicht etwa mehr Arbeit, als wenn ich mich auf eine der vier beschränken würde, sondern in der Praxis sogar weniger.

Wie bereits erwähnt ist nicht jede Methode immer gleich gut geeignet - aber es gibt kaum eine Situation, in der ich nicht mindestens eine der Methoden für eine schnelle Notiz verwenden könnte. Natürlich verwende ich bevorzugt die Methoden, die für mich den geringsten Aufwand bei der späteren Weiterverarbeitung bedeuten (also Karteikarten und Smartphone-Textnotizen), aber manchmal ist das Diktiergerät einfach praktischer oder das Moleskine mit seinem Platz für Skizzen, Zeichnungen und Mindmaps besser als eine kleine Karteikarte.

Probieren Sie es einfach mal für sich selbst aus. Sie werden sehen, wie schnell sich Ihr Ideenarchiv für Geschichten, Blogposts oder Artikel mit neuen, frischen Ideen füllt - mit Sicherheit deutlich schneller, als Sie diese Ideen jemals umsetzen können.

Der Vorteil ist: Mit einem vollen Ideenarchiv müssen Sie sich niemals fragen, was Sie als Nächstes schreiben sollen, sondern nur noch, was Sie als Nächstes schreiben sollen. ;-)


WritersWorkshop E-Zine


Mit zweihundert und Balenciagas über den Standstreifen: Was Sie bei Lesern nicht über- und was nicht unterschätzen sollten

Artikel von Stephan Waldscheidt

Was ist die von Autoren am meisten überschätzte Eigenschaft der Leser?

Geduld?

Nein.

Geiz beim Bücherkauf?

Schon eher, aber nein.

Wie wär‘'s mit Neugier?

Sehen wir uns mal folgende Szene an, mit der ein Roman beginnen könnte.

Tessa trat das Gaspedal ganz durch. Ihr Porsche machte einen Satz nach vorn. Sie scherte aus, scheiß auf den Blinker, und rauschte haarscharf vor einem heranbretternden BMW auf die linke Spur. Ihre teuren Balenciagas fühlten sich auf dem Pedal wie ein frisch gefönter Pudel beim Hunderennen. Die Tachonadel schnitt über die zweihundert.

Verflucht. Ein Sattelschlepper mit Baumstämmen kroch auf die Überholspur, noch weit weg, doch bei zweihundertzwanzig ist ein Kilometer nur eine Sache von Sekunden. Schon prickelten die ersten abplatzenden Rindenstückchen gegen ihre Windschutzscheide. Sie könnte bremsen.

Stattdessen zog sie auf die rechte Spur, wo ein Schweinelaster kroch und glitschte an ihm vorbei auf den Standstreifen. Irgendwas lag da vorne, etwas Dunkles, halb so breit wie der Standstreifen, aber es war noch zu weit, es zu erkennen. Die Spur neben ihr war dicht, keine Chance, da wieder einzuscheren.

Sie gab mehr Gas.

Die Szene hat Kraft und der Leser fragt sich, warum Tessa so rast. Die Neugier wird den Leser diese Absätze und vielleicht noch ein paar andere tragen. Die Neugier Ihrer Leser ist etwas, mit der Sie als Autor arbeiten können und sollten. Doch allein auf sie zu bauen, führt in den Frontalcrash des Romans. Später als ohne Neugier, das schon, aber dennoch unvermeidbar.

Irgendwann wird sich der Leser die Frage stellen, meist unbewusst und trotzdem entscheidend: Warum soll ich das lesen? Was geht mich diese Frau an, wie heißt sie noch gleich, richtig, Tessa? Der Leser braucht einen »reason to care«, einen Grund, weshalb er an dieser Geschichte dranbleiben soll.

Er braucht Emotionen.

Und ich meine nicht die Emotionen der Charaktere, obwohl die auch helfen. Er muss selber etwas empfinden, was über Neugier hinausgeht.

Diese mangelnden Emotionen beim Leser sind der vielleicht wichtigste Grund, warum ein erschreckend hoher Teil der deutschen »seriösen« Literatur als Erzählwerk nicht funktioniert. Interessanterweise funktioniert aus demselben Grund ein nicht minder erschreckender Teil der »Unterhaltungsliteratur« von Anfängern nicht.

Beide lassen ihre Leser kalt.

Das erträgt man eine Weile, aber nicht über Hunderte von Seiten. Mir ging das etwa bei Ilja Trojanows »Der Weltensammler« so. Wunderbar geschrieben, spannendes Thema, sogar nicht mal schlecht erzählt. Obwohl mich das alles zusammen gut hundert Seiten ins Buch hineintrug, habe ich es dann doch zur Seite gelegt und das Sammeln von Welten anderen überlassen. Mich hat keiner der Charaktere auch nur die Bohne interessiert.

Die Eine-Million-Euro-Frage: Wie aber schaffen Sie Emotionen beim Leser?

Das ist ein Thema für mindestens ein ganzes Buch. Einen wesentlichen Aspekt baue ich mal in unseren Beispieltext ein.

In Tessas Rückspiegel fing Blaulicht an zu kreisen. Sie trat das Gaspedal ganz durch. Ihr Porsche machte einen Satz nach vorn. Sie scherte aus, scheiß auf den Blinker, und rauschte haarscharf vor einem heranbretternden BMW auf die linke Spur. Ihre teuren Balenciagas fühlten sich auf dem Pedal wie ein frisch gefönter Pudel beim Hunderennen. Die Tachonadel schnitt über die zweihundert.

Wieso blieben die noch immer an ihr dran? Hatten Sie die Leiche gefunden? Unmöglich. Und wenn doch? In jedem Fall würde sie keine Gelegenheit haben, den Polizisten zu erklären, was sie vorhatte.

Verflucht. Ein Sattelschlepper mit Baumstämmen kroch auf die Überholspur, noch weit weg, doch bei zweihundertzwanzig ist ein Kilometer eine Sache von Sekunden. Schon prickelten die ersten abplatzenden Rindenstückchen gegen ihre Windschutzscheide. Sie könnte bremsen.

Nein, ihr kleiner Leo lag allein in einem Keller, auf einer Pritsche festgeschnallt, und er rief nach seiner Mami. Wenn er noch lebte, oh Gott, wenn er noch lebte. Jeder Atemzug konnte sein letzter sein.

Sie zog auf die rechte Spur, wo ein Schweinelaster kroch und glitschte an ihm vorbei auf den Standstreifen. Irgendwas lag da vorne, etwas Dunkles, halb so breit wie der Standstreifen, aber es war noch zu weit, es zu erkennen. Die Spur neben ihr war dicht, keine Chance, da wieder einzuscheren. Hinter sich hörte sie das Heulen von Sirenen.

Sie gab mehr Gas.

Ja, das ist ein wenig melodramatisch, aber das soll auch nur verdeutlichen, was ich meine. In der ursprünglichen Fassung bedient der Autor die Neugier und die Sensationslust des Lesers. Dagegen ist nichts zu sagen, aber das reicht eben nicht.

Denken Sie an die klassischen Action-Filme, die nichts sonst bieten als eben Action und Spektakel. Man muss schon sehr genügsam sein, um sich so etwas zwei Stunden lang anzusehen.

In der zweiten Fassung unseres Beispiels hat Tessa ein Ziel: Sie muss ihre kleinen Sohn retten. Sofort ist uns Tessa viel näher. Das Ziel an sich spielt zunächst keine Rolle, das könnte auch banaler sein. Wichtig ist: Sie hat eins – und der Leser kennt es. Erst durch ein Ziel bekommen die Hindernisse, die Sie Ihren Charakteren in den Weg werfen, einen konkreten Sinn: Sie versuchen, den Charakter am Erreichen seines Ziels zu hindern. Nur dann ergeben sich Konflikte, und die sind, wie ich hier schon etwa tausend Mal betonte und es gerne ein tausendunderstes Mal tue, der Motor des Romans.

Die Emotionen kommen dann so richtig ins Spiel, wenn das Ziel für den Leser nachvollziehbar wird, genau wie die Mittel zur Erreichung dieses Ziels. Beides ist hier der Fall. Tessa hat das Ziel, ihren Sohn zu retten, und das gewählte Mittel ist, möglichst schnell dorthin zu fahren, wo er liegt.

Doch was ist mit dem Sohn? Wer hat ihn in den Keller gesperrt und warum? Und was hat es mit dieser Leiche auf sich?

Sie sehen, dass das Einbauen von konkreten Zielen keineswegs die Neugier beim Leser vernachlässigt. Oder gar die Spannung zerstört, weil zu viel verraten würde. Im Gegenteil. Erst durch die Konkretisierung ergeben sich weitere, konkrete Möglichkeiten, die Neugier des Lesers anzustacheln –– nur dass diese Neugier jetzt mit weiteren, stärkeren Emotionen verbunden ist.

Tessas Ziel hier in der Szene und das zentrale Ziel des Romans sind zwei verschiedene Dinge. Wichtig ist, dass der die Szene bestimmende Charakter in der Szene ein konkretes Ziel hat, das der Leser kennt – nur so kann er erkennen, wie nah der Charakter seinem Ziel kommt und von Anfang an mitfiebern.

Tessas Ziel in der Szene ist, ihren Sohn zu retten. Im Roman ist es wahrscheinlich ein ganz anderes, zum Beispiel die Mörder ihres Sohnes zu finden.

Lassen Sie den Leser rätseln – und machen Sie dieses Rätsel wichtig für ihn. Mit Emotionen. Dem am meisten vernachlässigten Punkt beim Schreiben.


Stephan WaldscheidtStephan Waldscheidt. Geboren und aufgewachsen im Saarland. Nach Studium und Arbeit im Marketing seit 2003 freier Schriftsteller. Leibt und lebt in und um Karlsruhe.

Als Paul Mesa schreibt und veröffentlicht er Romane, zuletzt »Die kleine Göttin der Fruchtbarkeit«. Als Stephan Waldscheidt gibt er in seinem Blog schriftzeit.de mehrmals wöchentlich Tipps zum Schreiben von Romanen. Das Schriftzeit-Archiv umfasst inzwischen über 500 Artikel. Daneben berät er Romanschriftsteller und publiziert eine erfolgreiche Reihe von Schreibratgebern, in der bislang sieben Titel erschienen sind. Einer davon, »Schneller Bestseller«, wurde 2013 mit dem Indie-Autorenpreis der Leipziger Buchmesse und von Neobooks ausgezeichnet. Zuletzt erschienen ist das Arbeitsbuch »Schreibcamp – Die 28-Tage-Fitness für Ihren Roman«. Die Leser verzaubern, darum geht es.


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Normseiten-Plugin für WriteMonkey

Artikel von Richard Norden

Nachdem ich bereits in der letzten Ausgabe über die neue Version 2.6 des beliebten Zenware-Schreibprogramms WriteMonkey berichten konnte, gibt es auch in diesem Monat wieder Neuigkeiten, über die sich insbesondere deutsche Schriftsteller freuen dürften.

Anlässlich der Recherche für mein Buch "Wie viele Seiten hat (m)ein eBook?" hatte ich mit dem Entwickler von WriteMonkey eine interessante Diskussion über Textstatistiken. Das greifbare Ergebnis dieser Diskussion ist ein neues Plugin für WriteMonkey: Normseiten.

Schon die "normale" Ermittlung der Seitenzahl eines Dokuments ist in WriteMonkey sehr komfortabel gelöst. Während man bei anderen Programmen auf eine feste Formel angewiesen ist, kann man diese bei WriteMonkey in den Optionen an seine eigenen Vorstellungen anpassen: Anzahl der Wörter oder Anzahl der Anschläge mit/ohne Leerzeichen - denkbar ist fast alles.

Allerdings kann keine Faustformel, egal wie nah sie an den realen Wert heran kommt, es dem Autor abnehmen, sein fertiges Manuskript auf Normseiten mit 30 Zeilen á 60 Zeichen umzuformatieren, um die tatsächliche Länge in Normseiten gemäß dem Normvertrag zwischen Verband deutscher Schriftsteller und dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels zu ermitteln. In meinem eBook liefere ich auch aus diesem Grund zwei Dokumentenvorlagen für Word und OpenOffice/LibreOffice mit, die einem diese aus mehreren Gründen recht knifflige Umformatierung erleichtern.

Doch das neue WriteMonkey-Plugin "Normseiten" bietet die zweifellos einfachste und schnellste Möglichkeit, zu jedem beliebigen Zeitpunkt (!) in Sekundenschnelle zu ermitteln, wie viele Normseiten ein Manuskript tatsächlich hat: Wenn das Plugin installiert ist und (was standardmäßig der Fall ist) die Anzeige von Benachrichtigungen in der Statuszeile aktiviert ist, kann man jederzeit mit STRG+3 die aktuelle Länge in Zeilen und Normseiten einblenden.

Das neue Normseiten-Plugin wertet das Manuskript exakt genauso aus, als ob man es von Hand in eine Normseiten-Vorlage eingefügt und umgerechnet hätte. Selbst Seitenumbrüche, die in WriteMonkey durch die Verwendung der Markdown-Formatierungssprache mit +++ möglich sind, werden ebenso wie leere Abstandszeilen korrekt berücksichtigt.

Sie finden das neue Normseiten-Plugin in der Übersicht der verfügbaren Plugins unter http://writemonkey.com/plugins.php. Wie alle Plugins funktioniert es natürlich nur mit einem Lizenzkey, den man für eine kleine PayPal-Spende an den Entwickler erhält und der alle Premium-Features in WriteMonkey dauerhaft freischaltet - aber den sollte ohnehin jeder Autor haben, der ernsthaft mit WriteMonkey arbeitet.

Deutsche Version des Plugins: Da die Originalversion des Plugins auf Englisch ist und daher die Angaben als „Lines“ und „Pages“ ausgibt, habe ich das Plugin noch übersetzt, so dass in der deutschen Version die Werte als „Zeilen“ und „Norm­seiten“ ausgegeben werden.

Die deutsche Version des Normseiten-Plugins können Sie unter http://writersworkshop.de/files/Normseiten.zip herunterladen.


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Die Pomodoro-Technik für Autoren

Artikel von Annika Bühemann

„Pomodoro“ ist die italienische Bezeichnung für „Tomate“. „Pomodoro-Technik“ könnte im ersten Moment wie eine Anleitung aus dem Bereich der Gastronomie erscheinen, dahinter verbirgt sich aber eine Konzentrationstechnik, die das Arbeiten effizienter gestalten soll.

Was hat Gemüse mit Effizienz zu tun?

Der Italiener Francesco Cirillo hatte einen Kurzzeitwecker (Eieruhr) in Form einer Tomate. Mit Hilfe dieses Weckers entwickelte er vor dreißig Jahren eine Zeitmanagement-Methode, die als die „Pomodoro-Technik“ bekannt wurde. Kern dieser Theorie ist, dass bevorstehende Aufgaben in Abschnitte (die „Pomodori“) unterteilt werden, die innerhalb einer vorgegebenen Zeit erledigt werden müssen.

Für Autoren bedeutet dies, ihre Schreibzeiten (Pomodori) zu begrenzen - mehr nicht. Diese simple Idee hat sich für mich persönlich in der Praxis als so mächtig erwiesen, dass ich kaum noch anders arbeiten kann. Was das genau bedeutet, erkläre ich gleich. Zunächst beleuchten wir die Hintergründe: Warum führt Eingrenzung zu Effizienz?

Der britische Soziologe Northcote Parkinson stellte 1955 einen interessanten Fakt vor: „Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.“

Was meinte Parkinson damit? Es bedeutet, dass eine Aufgabe in der Zeit erledigt wird, die man dafür hat. Wenn ich also noch drei Kapitel schreiben muss, aber morgen Abgabetermin ist, schaffe ich es seltsamerweise trotzdem, die drei Kapitel innerhalb eines Tages (und einer Nacht) zu schreiben. Muss ich noch drei Kapitel schreiben und die Deadline ist in zwei Wochen, brauche ich auch diese zwei Wochen, um die Kapitel zu schreiben. Soweit die Theorie. Wie alle Theorien stößt auch diese natürlich an Grenzen: Ich kann keinen 500-Seiten-Wälzer innerhalb eines Tages schreiben.

Im Umkehrschluss bedeutet das für uns Autoren: Wenn ich die Zeit, die ich für meine Schreibaufgaben habe, begrenze, schaffe ich mehr als ohne Einschränkung. Hier setzt die Pomodoro-Technik an, die Aufgaben auf 25 Minuten begrenzt. Im Einzelnen sieht das so aus:

  1. Die Aufgabe formulieren: „Szene schreiben, in der sich Greg und Rose nach langer Zeit wiedersehen“, „Kapitel 35 beenden“ oder auch: „Kapitel 15 überarbeiten“

  2. Kurzzeitwecker auf 25 Minuten stellen. Diesen Punkt finde ich sehr wichtig. In der Praxis hat sich gezeigt, dass es einen deutlichen Unterschied macht, ob man sich einfach die Uhrzeit merkt und 25 Minuten addiert, oder ob visuell der Countdown runtergezählt wird. Auch psychisch soll es sich positiv auswirken, einen Kurzzeitwecker aufzuziehen oder einzustellen, weil es die Entschlossenheit unterstützt, sich nun ausschließlich dieser Aufgabe zu widmen.

  3. Mit Konzentration schreiben, bis der Wecker klingelt. Dabei ist es essentiell, sich durch nichts ablenken zu lassen (Telefon, Social Media, Besuche, Kaffeepausen, Recherchen, E-Mails,…). Es gibt nichts, was sich nicht um 25 Minuten verschieben lässt (ja, außer es brennt).

  4. Die Stelle markieren, an der unterbrochen wurde, beispielsweise in Form der „Hervorhebung“ bei deinem Schreibprogramm. Wenn der Wecker klingelt, wird alles abgebrochen – auch mitten im Satz.

  5. Pause von etwa 5 Minuten machen. In der Praxis vergehen 5 Minuten so extrem schnell, dass ich zu 10 Minuten übergegangen bin, in denen ich E-Mails oder Netzwerkbenachrichtigungen abrufe, oder mein Kaffee/Blut-Verhältnis stabilisiere.

  6. Den Wecker wieder auf 25 Minuten stellen und weiterarbeiten, wo du eben aufgehört hast.

  7. Nach vier Pomodori folgt eine Pause von mindestens 20 Minuten. Es bietet sich auch an, in dieser Zeit eine Mittagspause von einer oder zwei Stunden einzulegen, falls man das Privileg hat, tagsüber schreiben zu können.

Die meisten Szenen lassen sich übrigens locker innerhalb von vier Pomodori schreiben – mehr noch, ganze Kapitel sind in dieser Zeit schon entstanden. Ob man nach vier Pomodori eine fünfte, sechste oder siebte einlegt, bleibt jedem selbst überlassen und richtet sich nach der vorhandenen Zeit.

Aber ich habe doch auch so schon kaum Zeit zum Schreiben!

Gerade wer nebenberuflich oder hobbymäßig schreibt, sollte die Pomodoro-Technik ausprobieren, da man in diesen etwas mehr als eineinhalb Stunden ungleich mehr zustande bringt als mit seiner gewohnten Vorgehensweise.

Zusätzliche Motivation durch WordWars

Teilnehmer des jährlich stattfindenden „National Novel Writing Month“ (NaNoWriMo) kennen zum Teil die kleinen Wettbewerbe, die sich hinter dem Begriff „WordWar“ verbergen.  Bei einem WordWar trifft man sich (real oder virtuell) mit einem anderen Schriftsteller und schreibt in einem festgesetzten Zeitrahmen (meistens 20 Minuten) so viel wie möglich. Gewonnen hat, wer nach Ablauf der Zeit mehr Wörter geschrieben hat. Man könnte nun bemängeln, dass die Qualität des geschriebenen Textes darunter leidet, aber das wäre eine Grunddiskussion über Sinn oder Unsinn des NaNoWriMo an sich, der bereits an anderen Stellen ausgefochten wird. Meine Empfehlung ist: Ausprobieren! Dabei merkt man am besten, ob man sich eingeschränkt fühlt oder ob man sich so zu Höchstleistungen treibt. Das gilt sowohl für die WordWars als auch für die Pomodoro-Technik, die im Grunde die gleiche Taktik anwenden. Man könnte es auch so formulieren: Wer sich eine definierte Zeit lang auf das Schreiben konzentriert, arbeitet effizienter und produktiver.

Kleiner Tipp: auf Facebook gibt es Veranstaltungen und Gruppen, die regelmäßig zu WordWars einladen (zum Beispiel hier: www.facebook.de/groups/deutsche.wordwars).

Richtlinien sind keine Gesetze

Jeder Autor muss für sich selbst herausfinden, ob diese Methode zu ihm passt oder nicht. Eine alternative Herangehensweise ist, den Wecker auf 33 Minuten zu stellen und sich in dieser Zeit nicht zwingen, zu schreiben, sondern zu zwingen, bis der Wecker klingelt, einfach nichts zu tun, oder zu schreiben – mit den Regeln, dass der Sitzplatz nicht verlassen werden darf und das Internet oder sonstige Ablenkung verboten ist. Ein anderer schreibt vielleicht lieber 60 Minuten durchgehend und macht dann Pause. Egal, wie: wer seinen Output steigern will, sollte diese Technik mal ausprobieren und für seine Bedürfnisse anpassen. Es soll vielen Autoren sogar schon bei Schreibblockaden geholfen haben.

Annika BühnemannAnnika Bühnemann lebt nördlich von Oldenburg in der Wesermarsch, wo sie ihr Herz nicht nur an das Schreiben, sondern auch an einen Mann und einen Hund verloren hat.

Sie ist Autorin von Liebesromanen, sowohl im Bereich Selfpublishing als auch in Zusammenarbeit mit einem namhaften Verlag. Ihr Debütroman „Auf die Freundschaft!“ landete auf Rang 3 der Amazonbücher in der Kategorie „Humor“. Am 2. Mai erschien ihr neuer Roman „Achtung: Braut!“.

Sie gibt angehenden Autoren Hilfestellung, wenn diese die ersten Schritte in Richtung Veröffentlichung wagen und unterstützt ihre Kollegen bei Korrektoraten und Lektoraten. Ihre Romane sollen den Lesern ermutigen, die eigenen Träume umzusetzen.

Da sie hauptberuflich anderweitig tätig ist und trotzdem drei bis vier Romane im Jahr publizieren will, beschäftigt sie sich intensiv mit Zeitmanagementmethoden und prüft sie auf Herz und Nieren.


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Software-Schnäppchen: Jutoh mit über 90% Rabatt

Artikel von Richard Norden

Wenn man eBooks im Kindle- oder ePub-Format selbst erstellen möchte, stehen einem verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Eine der komfortabelsten Optionen ist die eBook-Erstellungs-Software Jutoh von Anthemion Software (den Entwicklern des bekannten Schreibprogramms WritersCafe), die sowohl für Windows als auch für Mac OS X und Linux erhältlich ist.

Jutoh oder Sigil?

Im Gegensatz zum ebenfalls für alle drei Betriebssystem erhältlichen Freeware-Konkurrenten Sigil ist Jutoh einsteiger- und anwenderfreundlicher gestaltet. Um mit Jutoh eBooks zu erzeugen, müssen Sie sich nicht mit HTML- und CSS-Codierung herumschlagen, sondern können Ihre eBooks in einem an eine Textverarbeitung erinnernden Editor schreiben und formatieren.

Jutoh stellt dabei etliche Vorlagen für Absätze, Überschriften etc zur Verfügung und erlaubt es, ohne Programmierkenntnisse Tabellen, Fotos und andere Illustrationen ins eBook einzubinden.

Das fertige Buch kann schließlich im ePub- oder Kindle-Format (= Mobipocket) exportiert werden - alternativ auch im offenen OpenText-Format. Die mit Jutoh generierten Kindle-Bücher sind kompatibler zu Amazons diversen Kindle-Modellen als eBooks, die beispielsweise über Calibre aus dem ePub-Format konvertiert wurden, da Jutoh für die Umwandlung die jeweils aktuelle Version des offiziellen Kindlegen-Converters verwendet.

Im direkten Vergleich mit Sigil hat Jutoh sowohl Vor- als auch Nachteile: Sigil kann mit einer deutschen Benutzeroberfläche und fast unbeschränkten Formatierungsmöglichkieten punkten - wobei diese allerdings Anwendern mit guten HTML- und CSS-Kenntnissen vorbehalten bleiben.

Jutoh hat lediglich eine englische Benutzeroberfläche und bietet Profis nicht ganz so viele Möglichkeiten, dafür ist jedoch die Lernkurve nicht so steil wie bei Sigil. Abgesehen davon kann Jutoh wie bereits erwähnt auch Kindle-eBooks generieren, während Sigil auf ePub-Dateien beschränkt ist.

Ein Vorteil von Sigil ist jedoch, dass man damit auch bestehende ePub-eBooks öffnen und bearbeiten kann. Jutoh setzt auf ein eigenes, proprietäres Dateiformat, so dass es sich in erster Linie für neue Projekte eignet. Es ist zwar möglich, bestehende ePub-Dateien zu importieren, aber man kann nicht so einfach wie bei Sigil ein bereits bestehendes ePub-Buch öffnen, ein paar kleinere Änderungen vornehmen und es wieder in der geänderten Form speichern.

Ein ausführliches, 248seitiges Anleitungsbuch über die Erstellung von eBooks mit Jutoh (in Englisch, ebenso wie die Programmoberfläche) kann man sich übrigens kostenlos unter http://www.jutoh.com/book.htm herunterladen.

Jutoh mit über 90% Preisvorteil

Jutoh kostet in der Standardversion 35,70 € inkl. 19% Mehrwertsteuer.

Es gibt allerdings eine Möglichkeit, eine offizielle Vollversion von Jutoh für gerade mal 3,00 € zu erhalten: Um die Bekanntheit und Verbreitung von Jutoh zu erhöhen, hatte Anthemion Software bereits Ende 2011 auf der damaligen Chip-Themen-DVD zum Thema eBooks eine uneingeschränkte Vollversion von Jutoh veröffentlicht.

Auch wenn das Magazin und die zugehörige DVD natürlich schon lange vergriffen sind, kann man die DVD immer noch über den Chip-Kiosk als reinen Download für günstige 3,00 € bestellen: http://www.chip-kiosk.de/themen-dvd-1111

Der Download ist mit 6,1 GB zwar ziemlich groß, aber es lohnt sich. Die fertig heruntergeladene ISO-Datei braucht man nicht zu brennen, sondern entpackt sie einfach mit einem Programm wie WinRAR in ein beliebiges Verzeichnis auf der Festplatte. Aus dem entpackten Verzeichnis öffnet man die Datei Starter.html und findet über die Navigation zu "Software" direkt als erstes den Benutzernamen und die Seriennummer für die Vollversion von Jutoh. Diese notieren Sie sich.

Installieren Sie jetzt nicht die auf der DVD mitgelieferte alte Version von Jutoh, sondern laden Sie stattdessen die aktuellste Version 2.13 unter http://www.jutoh.com/download.htm herunter. Dank der vorbildlichen Upgrade-Politik von Anthemion gelten die Lizenzschlüssel der damaligen Version nämlich auch noch für das stark verbesserte und erweiterte Jutoh 2.

Wer also eine einigermaßen schnelle DSL-Verbindung hat und nicht vor dem Download einer 6-Gigabyte-Datei zurückschreckt, hat also die Möglichkeit, sich die brandaktuelle Version von Jutoh mit einem Preisvorteil von über 90% zu sichern.

Für alle eBook-Autoren, die dieses nützliche Programm noch nicht haben, ist dies ein äußerst interessanter Deal, den man sich nicht entgehen lassen sollte.

Hinweis: Wer überlegt, sich die erweiterte "Jutoh Plus"-Version (mit Scripting und HTML-Vorlagen) für 71,40 € inkl. MwSt zuzulegen, hat von diesem Deal nichts. Der Lizenzkey aus der Chip-DVD ist ausschließlich für die Standard-Version verwendbar und berechtigt nicht zu einem vergünstigten Upgrade auf die teurere Version.


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Wie man mit den Big Five bessere Figuren entwickelt

Artikel von Marcus Johanus

James N. Frey schlägt vor, für Figuren Biografien zu verfassen, um sie richtig gut kennen zu lernen, bevor man einen Roman über sie schreibt. Er unterteilt diese Biografien in eine physiologische, soziologische und psychologische Dimension. Eine einleuchtende Systematik.

Mit den so genannten Big Five lässt sich die psychologische Dimension  genauer bestimmen, so dass die Figuren noch runder werden.

Gerade, wer Thriller, speziell Psycho-Thriller- oder Horror-Romane schreiben will, muss sich mit der psychologischen Dimension seiner Figuren besonders intensiv auseinandersetzen. Aber auch Autoren aller anderen Genres können von den Big Five profitieren.

Was sind die Big Five?

Mit den Big Five (auf Deutsch “Das Fünf-Faktoren-Modell” – aber ich finde Big Five griffiger) werden in der Psychologie fünf Dimension der Persönlichkeit eines Menschen näher bestimmt. Die Big Five sind ein Standardmodell in der Persönlichkeitsforschung und wissenschaftlich erprobt und anerkannt.

Das Interessante an diesem Modell ist, dass es unabhängig vom kulturellen Hintergrund eines Menschen funktioniert. Hier scheint die Psychologie also auf wirklich universelle Persönlichkeitseigenschaften gestoßen zu sein, mit denen sich die Individualität eines jeden Menschen treffend und detailliert in Worte fassen lässt.

Wie lauten die Big Five?

Konkret geht es um fünf Grundeigenschaften, die jeder Mensch in verschiedenen Ausprägungen besitzt:

Wozu dienen die Big Five normalerweise?

Es gibt ausgeklügelte Big-Five-Tests, mit denen die Persönlichkeit eines Menschen mit präzisen Begriffen beschrieben werden kann. Am Ende eines solchen Tests lernt man sich und andere unter Umständen besser kennen, als man es  je für möglich gehalten hätte, denkt genauer über manche Eigenschaften nach, kann neue entdecken oder alte überdenken.

Mit anderen Worten: Die Big Five geben Auskunft über die Frage – Wer genau bin ich eigentlich? Damit können sie ein Instrument der Selbsterkenntnis sein, die ja manchmal schwerfällt.

Psychologen, aber auch beispielsweise Personalplaner größerer Unternehmen benutzen Big-Five-Tests um Menschen besser einschätzen  und optimal einsetzen zu können. Besonders gewissenhafte Menschen sind beispielsweise gute Buchhalter, wohingegen Menschen, die offen für Erfahrungen sind, eher in den Außendienst gehören.

Wichtig dabei sind zweierlei Dinge, die man beachten muss:

  1. Meistens werden bei einem Menschen die Big Five nicht in reiner Ausprägung auftreten. Kaum jemand ist also komplett introvertiert oder extravertiert. Man sollte sich das ganze als eine Skala vorstellen, so dass ein Mensch beispielsweise eher zur Extraversion neigt, aber trotzdem auch Eigenschaften einer introvertierten Persönlichkeit besitzt.

  2. Man sollte sich vor Wertungen hüten. Beispielsweise neurotische Eigenschaften und Verhaltensweisen können in bestimmten Situationen sehr nützlich sein. Wer um seine Gesundheit besorgt ist, erkennt die Anzeichen für eine bedrohliche Krankheit früher und lebt damit vielleicht länger als jemand, er sich keine Gedanken über manche Anzeichen einer möglichen Erkrankung macht. Wer das Leben als Konkurrenzkampf sieht und eher ichbezogen ist, lebt unter Umständen gesünder als jemand, der nur darum bemüht ist, es allen immer recht zu machen und seine eigenen Bedürfnisse darüber vergisst.

Wie benutze ich die Big Five um Figuren zu entwickeln?

Zunächst einmal habe ich als Romanautor mit den Big Five eine Art Raster, mit dem ich die Persönlichkeit einer Figur präziser entwickeln kann.

Die einzelnen Dimensionen dieses Modells sind, wie in dieser kurzen Vorstellung hoffentlich schon deutlich geworden ist, mit einer Vielzahl von Adjektiven gefüllt, mit denen sich der Charakter einer Figur ziemlich genau beschreiben lässt. Somit kann vor den Augen des Autors und damit letztlich auch des Lesers ein viel besseres Bild einer Figur entstehen.

Hinzu kommt, dass ich mit den Big Five Regeln festlegen kann, nach denen sich eine Figur plausibel verhält.

Ich weiß am Ende ganz genau, wie eine extravertierte Figur, die offen für Erfahrungen, wenig neurotisch, aber gewissenhaft und verträglich ist, sich in einer Stresssituation verhalten wird. Das macht die Menschen, die in meiner Geschichte auftauchen, anschaulicher, lebensnaher und realistischer. Am Ende tut das der Logik meines Plots sehr gut.

Ich kann auch einen Big-Five-Test aus der Perspektive einer Romanfigur machen.

Wenn ich eine Biografie bereits geschrieben habe, weiß, wie die Figur aussieht, woher sie kommt, welchen Lebenslauf sie bisher hat usw., rufe ich einfach einen Test auf und absolviere ihn mit diesen Hintergrundinfos. Somit bekomme ich die psychologische Dimension der Figur quasi gratis geliefert – und wahrscheinlich runder und realistischer als ich sie mir hätte ausdenken können.


Marcus JohanusMarcus Johanus wurde 1972 in Berlin geboren, Abitur 1992, danach Lehramtsstudium in den Fächern Germanistik und Politologie. Er verdiente sich sein Studium mit Jugendarbeit, als Nachhilfelehrer, Einzelfallhelfer, Gitarrenlehrer, Nachtwächter, Webdesigner, Verkäufer in Spiele- und Buchläden und Bürohilfe.

Nach seinem Abschluss arbeitete Marcus Johanus zunächst als Geschäftsführer eines Spieleladens, bis er 2008 sein Referendariat aufnahm und zwei Jahre später abschloss. Heute lebt er mit seiner Frau Maria in Berlin.

Während des Studiums und in Workshops beschäftigte sich Marcus Johanus intensiv mit Techniken des kreativen und dramatischen Schreibens und verfasste Kurzgeschichten, Rezensionen und Texte für die Spielmagazine WunderWelten,Ringbote und Cthulhoide Welten und für das Rollenspiel H.P. Lovecrafts Cthulhu.

Seit 2009 schreibt Marcus Johanus Thriller, betreibt ein Autorenblog rund ums kreative Schreiben (http://www.marcus-johanus.de) und veröffentlicht seit dem Frühjahr 2012 mit Axel Hollmann zusammen Die SchreibDilettanten, den wöchentlichen Podcast für Romanautoren.

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Reduzierte Mehrwertsteuer für eBooks? Eher das Gegenteil…

Artikel von Richard Norden

Im Internet machen momentan Berichte die Runde, dass die Bundesregierung die Senkung der Mehrwertsteuer für eBooks und Hörbücher von 19% auf 7% plant, um diese in steuerlicher Hinsicht gedruckten Büchern gleichzustellen.

Unter selbstverlegenden Autoren hat eine solche Ankündigung verständlicherweise für große Freude gesorgt. Allerdings ist die Vorfreude nicht nur verführt, sondern am Horizont zeichnet sich eine ganz andere Entwicklung ab, die die Einnahmen vieler eBook-Autoren massiv beschneiden wird. Aber dazu gleich mehr…

Zunächst mal muss man aus Sicht der Leser sagen, dass sich durch eine Reduzierung der deutschen Mehrwertsteuer auf eBooks von 19% auf 7% kaum etwas an den Verkaufspreisen der eBooks ändern dürfte. Wer sein eBook z.B. momentan mit 2,99 € bepreist hat, dürfte es in der Praxis kaum auf einen krummen Wert wie 2,33 € reduzieren, um die geringere Mehrwertsteuer an den Leser weiter zu geben. Stattdessen dürften die Preise der Bücher in den meisten Fällen gleich bleiben. Die Gewinner einer solchen Reduzierung wären also ganz klar die Autoren, die zukünftig höhere Tantiemen für in Deutschland verlegte Bücher kassieren könnten.

Die Befürworter einer Steuersenkung argumentieren damit, dass eBooks nun einmal die Zukunft des Buchs sind und es eigentlich keine Rolle spielt, ob der Leser sein Buch in gedruckter Form oder als elektronischen Download erhält. Schließlich haben auch andere Länder wie Frankreich und Luxemburg bereits den Mehrwertsteuersatz für eBooks auf denselben Satz wie für gedruckte Bücher reduziert.

Gerade im Fall von Luxemburg hat das für massive wettbewerbliche Vorteile gesorgt: So werden aktuell durch den Sitz von Amazon in Luxemburg für Kindle-Bücher nur 3% Mehrwertsteuer fällig, wodurch KDP-Autoren über Amazon wesentlich höhere Tantiemen kassieren können als bei deutschen Distributoren.

Doch die Ankündigung eines niedrigeren Mehrwertsteuersatzes auf eBooks auch für Deutschland ist leider mehr heiße Luft als irgendetwas anderes: Während die Ausweitung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes auf Hörbücher durchaus wahrscheinlich ist, verstieße eine Senkung der Mehrwertsteuer für eBooks gegen EU-Recht – denn die EU betrachtet eBooks weiterhin nicht als Bücher, sondern als auf elektronischem Wege erbrachte Dienstleistungen.

Die reduzierte Mehrwertsteuer auf eBooks, wie sie von Frankreich und Luxemburg eingeführt wurde, gilt somit als Verstoß gegen EU-Recht und hat beiden Ländern bereits einigen Ärger eingebracht (http://europa.eu/rapid/press-release_IP-13-137_de.htm). Die Deutsche Regierung wird sich also nicht in die Nesseln setzen, sondern lediglich die EU bitten, ihre Haltung zu eBooks zu überdenken. Und wie groß die Chancen sind, dass eine solche “Bitte” auf Gehör stößt, kann man sich ausrechnen.

Für KDP-Autoren, die ihre Bücher also selbst über Amazon veröffentlichen, zeichnet sich ganz im Gegenteil eine dunkle Gewitterfront am Horizont ab: Da ab dem 1. Januar 2015 die Berechnung der Mehrwertsteuer auf das Bestimmungslandprinzip umgestellt wird (http://www.boersenblatt.net/643615/), muss auch Amazon trotz Sitz in Luxemburg ab 2015 19% Mehrwertsteuer für eBook-Verkäufe an deutsche Kunden berechnen. Die neue Regelung bedeutet für Luxemburg nicht nur den Verlust von Steuereinnahmen in Höhe von rund einer Milliarde Euro pro Jahr, sondern daraus resultierend auch eine Erhöhung der luxemburgischen Mehrwertsteuer von 15% auf 17%.

Und genau wie die erhoffte Mehrwertsteuersenkung auf 7% in der Praxis wohl kaum für eine Senkung der Verkaufspreise gesorgt hätte, wird auch der höhere Mehrwertsteuersatz ab Januar 2015 selten für höhere Verkaufspreise sorgen. Die meisten Autoren werden auch dann ihre Bücher auf den alten Preisen lassen und sich zähneknirschend mit dem starken Einbruch bei ihren Tantiemen abfinden. Denn diese werden wohl ab Januar nächsten Jahres, wenn nicht bis dahin noch ein unerwartetes Einlenken der EU in der eBook-Debatte stattfindet, durch die höhere Mehrwertsteuer um fast 13,5% sinken.

Wer also einen maßgeblichen Anteil seiner Einnahmen als Schriftsteller aus eBook-Verkäufen über Amazons KDP-Programm bezieht, sollte sich bei gleichbleibenden Buchverkäufen also auf deutlich sinkende Einnahmen einstellen. Wie war noch gleich der Wahlspruch des Hauses Stark in “Game of Thrones”? Genau: Der Winter naht…

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KDP-Alternative BoD E-Short: jetzt dauerhaft kostenlos

Artikel von Richard Norden

Bereits in der März-Ausgabe des WritersWorkshop E-Zines hatte ich über das neue E-Short-Format von BoD berichtet, das gerade für kurze eBooks im niedrigen Preissegment eine empfehlenswerte Alternative zu Amazons KDP-Programm darstellt.

Für die Veröffentlichung über BoD E-Short sprechen im direkten Vergleich zu Amazons KDP-Programm folgende Punkte:

  1. Auch für günstige eBooks, die für weniger als 2,69 € angeboten werden, zahlt BoD 50% Tantiemen, während Amazon in diesem Preissegment nur 35% Tantiemen auszahlt. Dieser finanzielle Vorteil wird noch stärker zu Buche schlagen, wenn Amazon ab 2015 die Mehrwertsteuer nach dem Bestimmungsland berechnen muss und nicht mehr wie bisher den niedrigen Mehrwertsteuersatz von 3% ansetzen kann.

  2. BoD bietet einen komfortablen und anfängerfreundlichen Online-Editor für eBooks, so dass auch technisch weniger bewanderte Autoren korrekt formatierte und zu allen wichtigen eReadern kompatible eBooks generieren können - ganz ohne sich mit HTML, CSS oder anderen Formatierungssprachen beschäftigen zu müssen.

  3. Die über E-Short veröffentlichten eBooks sind nicht nur über Amazon, sondern auch über iBooks, Google Play, Kobo, Thalia, eBook.de und diverse andere Online-Buchhändler erhältlich. Auch wenn Amazon mit seinen Kindle-Geräten natürlich weiterhin den größten Marktanteil hat, erschließt man sich so als Autor dennoch weitere Kunden, die statt eines Kindles einen Tolino oder einen anderen ePub-Reader ihr eigen nennen.

  4. Auch ohne aufdiktierte Exklusivität über Amazons KDP-Select-Programm ermöglicht das E-Short-Format es Autoren, ihre eBooks entweder dauerhaft oder als vorübergehende Werbeaktion kostenlos anzubieten. Dies können Autoren auch nutzen, um z.B. längere Leseproben oder Kurzgeschichten, die den Verkauf eines thematisch zugehörigen Romans anheizen sollen, dauerhaft kostenlos anzubieten (was über Amazons KDP-Programm nicht ohne weiteres möglich ist).

  5. Als Autor muss man sich nicht darum kümmern, alle eBook-Händler in Eigenregie zu bestücken, sondern kann diese Aufgabe BoD überlassen, die das eBook üblicherweise innerhalb von 48 Stunden in alle wichigen eBook-Shops bringen. Das spart einem jede Menge wertvolle Zeit, die man weitaus besser ins Schreiben neuer Bücher investieren kann.

Diese Vorteile sorgten dafür, dass das E-Short-Format zu einem vollen Erfolg wurde - ganz besonders im Bereich der Kurzgeschichten und Sachbücher/Ratgeber. Mittlerweile gibt es seitens BoD auch schon ein paar interessante Statistiken: So werden runde 60% aller bisher über E-Short veröffentlichten eBooks im Preissegment bis 2,49 € angeboten - also genau dem Segment, in dem Amazons lukrativer 70%-Tantiemen-Bereich noch nicht erreicht wird. Interessant ist auch, dass sich auch beim E-Short-Format 87% der Autoren dafür entscheiden, ihr eBook mit dem (optionalen) DRM-Kopierschutz zu veröffentlichen, um eine illegale Verbreitung ihrer Titel zu verhindern oder zumindest zu erschweren.

Der Erfolg des E-Short-Formats hat BoD dazu motiviert, das neue Format auch über die Einführungsphase hinaus dauerhaft kostenlos anzubieten. Während anfangs noch von einer einmaligen Veröffentlichungs-Pauschale von fünf Euro je Titel die Rede war, wird das E-Short-Format nun doch dauerhaft kostenlos bleiben.

Dieser neue Schachzug von BoD im Rahmen der Modernisierung und Neugestaltung ihrer Konditionsmodelle dürfte maßgeblich dazu beitragen, dass das E-Short-Format auch in Zukunft für immer mehr Autoren von Kurzgeschichten oder kompakten Sachbüchern zur ersten Wahl für die Veröffentlichung ihrer eBooks werden dürfte.

Alle Details über das E-Short-Format von BoD finden Sie unter: http://www.bod.de/autoren/buch-veroeffentlichen/produkte-und-preise/bod-eshort.html.


Die SchreibDilettanten

Marcus Johanus und Axel Hollmann sind "Die SchreibDilettanten". Gemeinsam produzieren die beiden Berliner Schriftsteller jede Woche eine neue Folge ihres Podcasts für Romanautoren, der auf dem MP3-Player bzw. im Autoradio keines Schriftstellers fehlen sollte - und seit Folge 114 zusätzlich auch noch als Vlog bei YouTube.

Hier finden Sie die neuesten Folgen des Podcasts - präsentiert von den beiden Autoren.

Folge 113: Individuelle Sprache für Figuren

Wie schaffe ich unverwechselbare Charaktere für meine Kurzgeschichte oder meinen Roman? Die Sprache der Figuren ist effektives Werkzeug, das ich dabei verwenden kann. Wie ich es geschickt einsetze und wo Fallstricke liegen, darüber sprechen wir in diesem Podcast.    

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Folge 114: Die wichtigste Schreibregel: Konflikt! Konflikt! Konflikt!

In jeder Story dreht sich alles um Konflikte. Sie sind es, die die Handlung voran bringen, die die Entwicklung des Helden ermöglichen. Kein Wunder, dass wir uns diesem wichtigen Schreibthema in diesem Podcast noch einmal ausführlicher widmen.

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Folge 115: Lieblingsautoren: Neil Gaiman

Wieder eine Folge über einen unserer Lieblingsautoren, dieses Mal den Comictexter und Romanautoren Neil Gaiman. Seine Comicfigur “Sandman” hat das Genre wiederbelebt. Breite Bekanntheit hat er durch die Verfilmung seines Romans “Stardust” und dem animierten Gruselmärchen “Coraline” erlangt. Wir stellen sein umfassendes Werk vor und widmen uns insbesondere der Frage, was man von dem Schriftsteller Neil Gaiman für eigene Projekte lernen kann.

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Folge 116: Der Zufall und das Plotten

Ein Hinweis aus dem Nichts? Deus Ex Machina? Welche Rolle darf der Zufall beim Plotten einer Story einnehmen? Dieser Frage widmen sich die SchreibDilettanten in dieser Folge ihres Podcasts.

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Produktiver Schreiben

Ihr Artikel im WritersWorkshop E-Zine?

Wenn auch Sie einen Gastartikel für das WritersWorkshop E-Zine schreiben möchten, schreiben Sie bitte eine kurze Mail mit dem Betreff "Gastartikel" an Richard.Norden@RichardNorden.de.

Gastartikel sollten eine Länge von mindestens 500 Wörtern haben (gerne länger...) und Themen rund ums Planen, Schreiben, Veröffentlichen oder Vermarkten von Büchern oder Kurzgeschichten behandeln.

Bitte schicken Sie nicht direkt den Artikel, sondern zunächst nur einen Themenvorschlag und einen kurzen Link zu Ihrer Autorenhomepage oder Ihrem Blog, auf das ich natürlich gerne verlinke, wenn Ihr Artikel veröffentlicht wird.

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Bildnachweis

Portrait Marcus Johanus (C) Thore Wetzel
Portrait Stephan Waldscheidt (C) Stephan Waldscheidt
Portrait Annika Bühnemann (C) Karlis Kalnins

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